Knalleffekt im Prozess um die Katastrophe bei der Love Parade: Gericht überlegt Einstellung des Prozesses.

Es war eine der größten Katastrophen in Deutschland: 2010 starben bei der Love Parade in Duisburg 21 Menschen, mehr als 540 wurden zum Teil schwer verletzt. Nach einer Massenpanik kamen die Menschen im dichten Gedränge bei einer Rampe ums Leben, sie erlitten tödliche innere Verletzungen. Anscheinend war der gesamte Ablauf schlecht geplant und die Reaktion der Verantwortlichen unprofessionell. Experten stellten später fest, dass schon im Vorfeld klar gewesen sein müsste, dass es bei einem solchen Massenansturm zu Problemen kommen musste.

Gericht überlegt Einstellung

Beim Prozess in Duisburg, bei dem seit Dezember 2017 schon mehr als 60 Personen einvernommen wurden, gibt es nun aber einen Knalleffekt: Angeblich könnte das Verfahren eingestellt werden, heißt es in deutschen Medien. Derzeit läuft ein sogenanntes Rechtsgespräch, an dem alle beteiligten Juristen miteinander das weitere Vorgehen abklären sollen. Dabei soll auch entschieden werden, ob das Verfahren noch weitergeführt werden kann. Am Donnerstag soll eine Entscheidung getroffen werden.

Eine Einstellung hätte zur Folge, dass vom Gericht nicht geklärt werden könnte, wer letztlich die Schuld an der Katastrophe trägt. Im Februar 2014 war von der Staatsanwaltschaft Duisburg Anklage gegen 10 Personen erhoben worden.