Vor knapp einem Jahr erhob die Schauspielerin Evan Rachel Wood schwere Vorwürfe gegen Marilyn Manson. Er soll sie während der gemeinsamen Beziehung jahrelang missbraucht haben. Vorwürfe, die Manson abstreitet.

Jetzt verklagt er seine Ex-Freundin sogar wegen Verleumdung.

„Ich bin hier, um diesen gefährlichen Mann zu entlarven“

„Der Name meines Missbrauchers ist Brian Warner, der Welt auch bekannt als Marilyn Manson“, schreibt Evan Rachel Wood in einem Instagram Post Anfang 2021. „Er missbrauchte mich jahrelang auf grausame Weise. Ich wurde einer Gehirnwäsche unterzogen und zur Unterwerfung manipuliert. Ich bin es leid, in Angst vor Vergeltung, Verleumdung oder Erpressung zu leben. Ich bin hier, um diesen gefährlichen Mann zu entlarven und die vielen Industrien anzuprangern, die ihn ermöglicht haben, bevor er noch mehr Leben ruiniert. Ich stehe an der Seite der vielen Opfer, die nicht länger schweigen werden.“

Es sind Vorwürfe, die eine Welle lostreten. Denn nach Evan Rachel Woods Statement melden sich mehrere Opfer des Sängers und erzählen von ihren missbräuchlichen Erfahrungen, darunter auch die Schauspielerin Esme Bianco, seine ehemalige Assistentin und seine Ex-Freundin Ashley Morgan Smithline.

Dokumentation über Marilyn Manson

Evan Rachel Wood will ihre Erfahrungen jetzt in der Dokumentation „Phoenix Rising“ verarbeiten. In dem Zweiteiler spricht sie unter anderem darüber, dass Manson sie bei dem Dreh zum Musikvideo „Heart-Shaped Glasses“ vor laufenden Kameras vergewaltigt habe.

Anschuldigungen, die Manson bis heute bestreitet. Am Mittwoch reichte er deshalb eine Verleumdungsklage gegen die Schauspielerin und eine weitere Frau – Ashley „Illma“ Gore – ein. Gore ist ebenfalls an der Dokumentation beteiligt. Manson beschuldigt die beiden jetzt, für die Dokumentation „heimlich potenzielle Anklägerinnen rekrutiert, koordiniert und unter Druck gesetzt zu haben“.

Für die Produktion sollen die beiden sich monatelang gemeinsam verschworen haben, um Zeugen für die Dokumentation zu finden. In der Klageschrift heißt es, dass die beiden einen Brief gefälscht hätten, in dem sie sich als FBI-Agentinnen ausgaben. Der Brief soll behauptet haben, dass die beiden gegen Manson ermitteln. So sollen sie mehr Frauen dazu bewegt haben, gegen Manson auszusagen.

Marilyn Manson klagt wegen Verleumdung

„Am selben Tag suchten mehrere andere Frauen, unterstützt und koordiniert von Wood und/oder Gore, die Aufmerksamkeit der Medien mit bemerkenswert ähnlichen öffentlichen Missbrauchsvorwürfen gegen Warner“, heißt es in der Klageschrift. „Diese Behauptungen waren, wie die von Wood, falsch. Laut NBC News, die Einblick in den Brief und die Klageschrift hatten, gab es auf dem Brief jedoch kein FBI-Logo. Auch Mansons Name werde darin nicht erwähnt.

Laut Anklage sollen die beiden Frauen außerdem „potenziellen Anklägern Checklisten und Skripte zur Verfügung gestellt haben, in denen die spezifischen angeblichen Missbrauchshandlungen aufgelistet sind, die sie gegen ihn geltend machen sollten.“

Manson betont in seiner Klage, dass die beiden ihm dadurch vorsätzlich seelisches Leid zugefügt haben und ihn fälschlicherweise als „Vergewaltiger und Missbrauchstäter“ darstellen; „eine böswillige Unwahrheit, die Warners erfolgreiche Musik-, Fernseh- und Filmkarriere zum Scheitern gebracht hat“, heißt es in der Klage.

Weder Evan Rachel Wood, noch Ashley „Illma“ Gore haben bisher Stellung zu der Klage bezogen.