Evan Rachel Wood erhebt in einer neuen Doku schockierende Vorwürfe gegen ihren Ex-Freund, den Rockmusiker Marilyn Manson. Er soll sie bei einem Musikvideodreh vor laufender Kamera vergewaltigt haben.

Laut Wood hatte das Paar bei dem Dreh echten Sex, obwohl lediglich eine simulierte Sexszene abgesprochen war.

Evan Rachel Wood wirft Marilyn Manson Vergewaltigung vor

Fast ein Jahr ist es nun her, dass sich Schauspielerin Evan Rachel Wood mit schweren Missbrauchsvorwürfen gegen Ex-Freund Brian Warner – besser bekannt als Marilyn Manson – an die Öffentlichkeit gewandt hat. Mehrere Frauen haben daraufhin Anschuldigungen oder Klagen gegen Manson wegen sexueller oder physischer Gewalt vorgebracht.

Eine neue Doku namens „Phoenix Rising“, die beim renommierten Sundance Filmfestival Premiere feierte, lieferte nun weitere Details über Woods Beziehung zu dem Schockrocker. Demnach sei sie im Jahr 2007 während des Drehs des Musikvideos zum Song „Heart-Shaped Glasses“ vor laufender Kamera vergewaltigt worden. Das berichtet unter anderem das Musikmagazin „Rolling Stone“

Abgesprochen war laut Woods eine simulierte Sexszene. „Aber sobald die Kameras liefen, fing er an, mich wirklich zu penetrieren“, so die Schauspielerin in der Doku. Sie habe nie zugestimmt, dass der Musiker tatsächlich in sie eindringt.

Mit Alkohol gefügig gemacht

Sie sei „unter Vorspiegelung falscher Tatsachen zu einem kommerziellen Sexualakt gezwungen“ worden, sagt sie. „Ich wurde quasi vor der Kamera vergewaltigt.“ 

Am Set sei ihr zudem Absinth verabreicht worden – eine Spirituose mit hohem Alkoholanteil – um sie gefügig zu machen. Laut ihren Angaben sei sie in dieser Zeit „kaum bei Bewusstsein“ gewesen. Die gesamte Filmcrew habe sich „unwohl gefühlt und niemand wusste, was zu tun ist.“

Außerdem sei sie von dem Musiker daraufhin unter Druck gesetzt worden, ihre Beziehung gegenüber der Presse als „romantisch“ zu bezeichnen. Die Realität sah ihr zufolge aber ganz anders aus: „Das Video war erst der Anfang der Gewalt, die im Laufe der Beziehung immer weiter eskalieren sollte.“

Bild: Scott Wintrow/Getty Images

Marilyn Manson lässt Vorwürfe dementieren

Mansons Anwalt Howard King wies alle Anschuldigungen in einer Erklärung zurück. „Von sämtlichen falschen Behauptungen, die Evan Rachel Wood über Brian Warner aufgestellt hat, ist ihre phantasievolle Nacherzählung über die Entstehung des Musikvideos ‚Heart-Shaped Glasses‘ vor 15 Jahren die dreisteste und am leichtesten zu widerlegen, da es mehrere Zeugen gab“, schrieb er.

King wies auch darauf hin, dass Wood während des dreitägigen Drehs „voll bei Sinnen“ gewesen sein soll. „Die simulierte Sexszene wurde mehrere Stunden lang gedreht, mit mehreren Einstellungen aus verschiedenen Winkeln und mehreren langen Pausen zwischen den Kameraeinstellungen.“ Sein Mandant „hatte am Set keinen Sex mit Evan, und sie weiß, dass das die Wahrheit ist“.

Wood: „Ich wurde einer Gehirnwäsche unterzogen“

2016 sprach Woods zum ersten Mal über ihre Erlebnisse mit Gewalt durch einen früheren Lebenspartner – damals noch ohne Mansons Namen zu nennen. Im Februar 2021 veröffentlichte sie schließlich ein Statement auf Instagram, in dem sie vor der Gefahr, die von ihm ausgehe, warnt. „Der Name des Täters ist Brian Warner, der Welt auch als Marilyn Manson bekannt“, schrieb Wood. „Er hat mich jahrelang auf schreckliche Weise misshandelt. Ich wurde einer Gehirnwäsche unterzogen und zur Unterwerfung manipuliert. Ich habe es satt, in Angst vor Vergeltung, Verleumdung oder Erpressung zu leben.“

Die Schauspielerin war 2006 mit Manson zusammengekommen, als sie gerade 18 und er 37 Jahre alt war. Nach einer spontanen Verlobung, trennte sich das Paar dann im Jahr 2011.