Nach dem Tod von George Floyd bei einem Polizeieinsatz gibt es vor dem Weißen Haus nun offiziell einen „Black Lives Matter“-Platz. Die Bürgermeisterin der US-Hauptstadt, Muriel Bowser, verkündete die Namensgebung auf Twitter.

Auf einem Video ist zu sehen, wie ein Mitarbeiter der Stadt ein Schild an der bisher namenlosen Kreuzung anbrachte, die auf der 16. Straße auf die H-Straße trifft.

Kreuzung vor Weißem Haus zu „Black Lives Matter“-Platz unbenannt

Der gewaltsame Tod von George Floyd am 25. Mai führte zu landesweiten und in weiterer Folge weltweiten Protesten gegen Rassismus und Polizeigewalt. In den USA spitzt sich die Lage immer weiter zu. Präsident Trump empört immer öfter mit Aussagen gegen die Demonstranten. So wurde ein Tweet von ihm kürzlich wegen Gewaltverherrlichung mit einem Warnhinweis versehen. Darin schrieb der Politiker: „When the looting starts, the shooting starts“, also „wenn die Plünderungen beginnen, beginnt das Schießen.“

Die Regierung von Trump hatte zudem die Umgebung um das Weiße Haus letzte Woche gewaltsam räumen lassen. Zeitgleich hatte der Präsident im Weißen Haus eine Ansprache gehalten, in der er mit dem Einsatz des Militärs wegen der landesweiten Proteste infolge von Floyds Tod drohte. Danach war Trump mit einem Gefolge für einen Fototermin zu einer Kirche an der Kreuzung gegangen und hatte dort mit der Bibel in der Hand für die Kameras posiert. Der Stabschef von Bürgermeisterin Bowser, John Falcicchio, teilte daraufhin auf Twitter mit: „Es gab diese Woche einen Disput darüber, wessen Straße das ist.“ Die Bürgermeisterin habe „in aller Deutlichkeit“ klarstellen wollen, dass die Straße der Stadt gehöre. Ihr sei es außerdem darum gegangen, „die Demonstranten zu ehren, die am Montagabend friedlich protestierten“.

Auf einem von Bowser verbreiteten Video ist zu sehen, wie ein Mitarbeiter der Stadt ein entsprechendes Schild an der bisher namenlosen Kreuzung anbrachte, auf der die 16. Straße auf die H-Straße trifft. Auf die 16. Straße ließ Bowser außerdem in riesigen gelben Lettern „Black Lives Matter“ pinseln.

Vorwurf gegen Trump

Trump hat Floyds Tod bei dem brutalen Einsatz in Minneapolis zwar mehrfach scharf verurteilt und das Recht auf friedliche Proteste betont. Ihm wirft man jedoch vor, sich nicht klar gegen Rassismus zu positionieren. Zudem zeigte der Präsident für den Zorn über Diskriminierung und Ungerechtigkeit im Land nicht genug Verständnis.