Giraffen-Baby Msituni leidet an einer Fehlstellung der Beine und hätte nahezu keine Überlebenschance gehabt. Doch ein Humanmediziner aus San Diego hat das Kalb jetzt gerettet – mit eigenen Schienen, die die Beine wieder gerade richten sollen.

Den Arzt hat die Rettung des Tieres offenbar so berührt, dass er in Tränen ausgebrochen ist.

Giraffen-Baby durch Beinschiene gerettet

Oft sind es die tierischen Storys, die einen so richtig berühren. So wie die Geschichte von Msituni, einem Giraffen-Baby aus dem Zoo in San Diego. Das Tier wurde mit einer Fehlstellung in den Beinen geboren – die Vorderpfoten waren sehr verbogen. Schnell war klar, dass es damit kaum eine Überlebenschance hat. Denn weil die Beine extrem schief waren, konnte es weder gehen noch richtig stehen oder Milch von der Mutter trinken.

Also wandte sich der Zoo an einen Orthopädietechnik-Experten der Hanger-Klinik in den USA: Ara Mirzaian. Auf den Humanmediziner wartete somit sein erster richtiger tierischer Patient – und eine große Herausforderung. Denn er sah sich diesen schwierigen Fall mal genauer an und stellte fest, dass das Kalb eine Schiene brauchte. Keine einfache Sache, denn es war bereits fast 180 Zentimeter groß.

„Es war ziemlich surreal, als ich zum ersten Mal davon hörte“, so der Orthopäde gegenüber der Presseagentur Associated Press. „Wir legen normalerweise Gips und Verbände an. Aber bei so etwas Umfangreichem wie dieser Schiene, die das Kalb bekommen hat, mussten wir uns wirklich an unsere Kollegen aus der Humanmedizin wenden“, berichtet Matt Kinney, leitender Tierarzt des San Diego Zoos.

Das Giraffen-Baby in seinen maßgeschneiderten Beinschienen. Bild: San Diego Zoo Wildlife Alliance / Ken Bohn

Mediziner ist zu Tränen gerührt

Durch Abgüsse der Giraffenbeine haben Medizintechniker in acht Tagen Karbongraphit-Hosenträger angefertigt. Für die Anpassung der Schiene musste die drei Monate alte Giraffe dann betäubt werden. Ein Moment, der für den Humanmediziner sehr berührend war. Die Emotionen gingen mit ihm durch, sodass er zu Tränen gerührt war. „Es war einfach erstaunlich, ein so großes, wunderschönes Wesen vor mir liegen zu sehen“, erzählt er.

Für die Behandlung musste das Tier kurzzeitig betäubt werden. Bild: San Diego Zoo Wildlife Alliance / Ken Bohn

Die Mühen haben sich gelohnt! Denn nach nur zehn Tagen in den maßgefertigten Beinschienen ging es dem Giraffen-Baby schon viel besser. Nach 40 Tagen konnte es dann sogar schon wieder zu den anderen Giraffen im Zoo dazustoßen. Heute spaziert das kleine Tier voller Stolz mit den anderen mit. Von einer Fehlstellung keine Spur mehr.

Die Fehlstellung der Beine konnte behoben werden. Bild: San Diego Zoo Wildlife Alliance / Ken Bohn

Der Orthopäde Mirzaian ist ebenfalls sichtlich stolz auf diesen medizinischen Erfolg. Nun möchte er ein Bild des Giraffenbabys in seiner gemusterten Schiene in seiner Ordination aufhängen, damit die Kinder, die er behandelt, keine Scheu haben, ihre eigene zu tragen. „Es war das Coolste, ein solches Tier mit einer Schiene laufen zu sehen“, so der Mediziner. „Es ist ein gutes Gefühl, zu wissen, dass wir das Leben einer Giraffe gerettet haben.“ Ein schönes Happy End ❤

Die kleine Msituni kann schon wieder strahlen! Bild: San Diego Zoo Wildlife Alliance / Ken Bohn