Am 4. Mai beginnt die erste Teilmobilmachung der Bundesheer-Milizsoldaten in der Geschichte Österreichs. Wegen der Coronavirus-Krise werden 13 Jägerkompanien aus allen Bundesländern einberufen.

Sie lösen Mitte Mai die verlängerten Grundwehrdiener und Berufssoldaten ab, die bis jetzt im Corona-Einsatz waren.

Milizsoldaten rücken zu Kriseneinsatz ein

Momentan sind 2.000 Soldaten im Einsatz gegen die Corona-Pandemie. Weitere 1.000 sind im Assistenzeinsatz an den Grenzen. Die 2.300 Milizsoldaten lösen sie Mitte Mai ab und stehen voraussichtlich bis Ende Juli im Einsatz. Die Aufgaben der Miliz sind dabei vielfältig. Sie richten sich nach den Anforderungen der Behörden. So unterstützt die Miliz etwa die Polizei beim Assistenzeinsatz bei Grenzkontrollen und bei der Grenzraumüberwachung.

Außerdem setzt man die Miliz bei den gesundheitsbehördlichen Aufgaben bei den Grenzübergängen ein. Im Auftrag der Polizei führen sie zudem den Schutz kritischer Infrastruktur durch und lösen jene Soldaten ab, die im Rahmen des Assistenzeinsatzes die Botschaften überwachen. Zum Schutz der Soldaten werden entsprechende Schutzausrüstungen ausgegeben. Die einrückenden Milizkräfte werden übrigens bei der Einstellungsuntersuchung durch das Sanitätspersonal des Bundesheeres auf das Coronavirus getestet. Die Proben werden dann durch zivile Labors innerhalb von zwölf bis 36 Stunden ausgewertet.

Erste Mal seit Ende des zweiten Weltkriegs

Es ist das erste Mal seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs, dass in Österreich Milizsoldaten einberufen werden. Nötig gemacht hat dies das Coronavirus, denn die Soldaten werden dazu gebraucht, um mitzuhelfen die Ansteckungen möglichst gering zu halten. Milizsoldaten sind übrigens Männer und Frauen, die eigentlich einem anderen Beruf und Alltag nachgehen. Sie sind zwar militärisch ausgebildet und in das Bundesheer eingegliedert, werden jedoch nur bei Übungen oder Einsätzen militärisch tätig.