Die Geheimnisse ewiger Schönheit in Miami

Stell dir vor, du dürftest nie wieder auf Urlaub fahren und müsstest dir jeden Tag zwischen 17:30 und 20:00 Uhr freihalten. Ein Albtraum? Wir lernten jemanden kennen, der dies freiwillig macht, indem er täglich 8 Miles den Miami Beach abläuft,  jeden Tag – seit 43 Jahren. Ob wir uns getraut haben mitzulaufen und  warum er auch bei Hurrikans und Lebensmittelvergiftungen läuft, lest ihr ihr in diesem Artikel.

Adieu, Key West

Abschiede tun weh, besonders, wenn man Key West lebewohl sagen muss. Die Abfahrt jedoch war mindestens so schön wie die Hinfahrt, am wahrscheinlich schönsten Highway der Vereinigten Staaten. Knappe 4 Stunden dauerte es, bis wir in Miami ankamen. Wir waren im super schicken Hilton by Conrad einquartiert und hatten das Glück im 21. Stock zu wohnen. Schaut mal bei unserem Instagram Highlight Miami vorbei, dort haben wir für euch die Aussicht in timelapse aufgenommen.

Laundry today or naked tomorrow

Der erste Tag brach an und es war mal wieder höchste Zeit zum Wäsche waschen. Normalerweise waschen wir unsere Kleidung im Hotel, jedoch hatte das Hilton keine Gästewaschmaschinen, also machten wir uns auf den Weg zu einem Waschsalon. Zwischen Waschen und Trocknen machten wir noch einen Halt im mega leckeren Hispterlokal „NOA“. Entschuldigt mich für meinen verärgerten Gesichtsausdruck, es war extrem heiß!

Where neon goes to die – Miami Beach

Mit vollem Magen ging es endlich auf zum Miami Beach. Nach einem langen Stau erreichten wir den bekanntesten Beach der USA, die Atmosphäre war super chillig, und der Strand war nicht so überlaufen, wie wir gedacht hätten. Als uns das Wolkenspektakel am Himmel zum Gehen antrieb, gingen wir noch ins „lilikoi organic living“. Geli gönnte sich eine vegane Spagetti Cabonara mit leckerem Bacon aus Kokosflocken und ich versuchte mal was neues: „Probiotic Bowl“ hieß das Gericht mit Pak Choi und Pilzen. Bisher haben wir in Amerika so viele coole Kochinspirationen erfahren, dass wir es kaum mehr erwarten können, in der Küche wieder selber Hand an zu legen.

Das Geheimnis der ewigen Schönheit

Am zweiten Tag stand der „Fairchild Botanical Garden“ am Plan. Dieser bietet diesmal nicht nur außergewöhnliche Pflanzenarten und Obstsorten wie Jackfruit, Avocados und Bananen – hier war es nicht ungewöhnlich Reptilien über den Weg zu laufen die über einen halben Meter lang waren. Auch Krokodile waren in der Dangerzone vorzufinden. Wir machten eine einstündige „Open Bus“ Tour und gingen danach ins Schmetterlinghaus. Dort gab’s noch eine Bücherstunde mit Elli und Geli über die Raupe Nimmersatt. Mit 21 Jahren haben wir auch endlich die Moral von der Geschichte verstanden: Durch viel essen und schlafen wird man schön!

Ahoi Kapitänin!

Vor allem Geli freute sich schon seit Anfang des Praktikums auf  diesen Tag. Wir fuhren nämlich nach Key Largo, um dort bei Korallenriffe zu schnorcheln. Von vier Stunden auf See durften wir zwei Stunden im Wasser verbringen, aufgeteilt in drei Stopps, einmal bei der „Christ of de Abyss“ Jesusstatue. Spätestens als wir bei dieser Statue ins kristallklare Wasser sprangen, war auch ich von dem Trip überzeugt. Besucht unbedingt mal Key Largo, wenn ihr in Florida seid. Die wunderschönen Korallenriffe und farbprächtigen Fischarten, die Schildkröte und den gar nicht so kleinen Hai werden wir nie vergessen. Unsere Kapitänin (Ja, das Wort gibt’s tatsächlich) hat uns dabei super durch den Trip geleitet. Leider hatten wir keine Unterwasserkamera dabei, darum gibt’s ein Foto von unserem Reisebuddy @meistereder1994.

Der wahrscheinlich inspirierendste Mensch auf der ganzen Reise

Bevor wir auf Roadtrip fuhren, recherchierte ich schon mal, was denn Miami zu bieten hätte. Neben 0815 Sehenswürdigkeiten stieß ich auf die Website namens „Run with Raven“. Kurze Vorstellrunde: Der 79-jährige „Raven“ heißt bürgerlich Robert Kraft und entschloss sich im Jahre 1975 zu folgendem Jahresvorsatz: Jeden Tag 8 Miles am Miami Beach laufen. Wo viele die Neujahrsvorsätze gleich nach der ersten Woche hinschmeißen, blieb Raven standhaft – und zwar seit 43 Jahren. 43 Jahre lang hat Raven täglich den Sonnenuntergang gesehen, ohne Ausnahme. Sogar wenn ein Hurrikan war, er eine Lebensmittelvergiftung hatte oder wenn’s draußen Minusgrade hatte.

So entschieden auch wir mitzulaufen. Zum einen, weil wir diese interessante Persönlichkeit kennen lernen wollten, zum anderen, weil wir wissen wollten, ob wir im Stande sind, 8 Miles (ca 12,8 Kilometer) durchzulaufen. Zum Glück hatte ich meine Puma Sneakers von Humanic am Start, die mich gut durch die 2 Stunden brachten, sogar ohne Gelenkschmerzen am nächsten Tag. Wir waren die 2995. und 2996. Mitläufer! Raven verpasste jedem Läufer, der den Run mit ihm absolvierte, einen Nickname. Wir wurden „music theory“ und „ameliorate“ getauft. Raven läuft seit Jahren nicht mehr alleine, da ihn immer Leute begleiten. Die höchste Anzahl waren 280, am Tag nach einem TV-Bericht. Natürlich fragten wir ihn, was ihn motiviert, das jeden Tag durch zuziehen und seine Antwort darauf war: „It´s you that keep my motivated everyday. I don´t have to travel the world to get to know people because all kind of people join me running everyday, from children to seniors“.

Eventuell liegt das Geheimnis ewiger Schönheit doch darin, richtig viel Sport zu treiben und das zu tun, was man liebt, denn Raven sieht für sein Alter noch ziemlich fit aus. Wir hoffen auf jeden Fall, ihn eines Tages wieder zu sehen!