Forscher haben nun ein neues Diagnosewerkzeug entwickelt, mit dem man eine Blasenentzündung erkennen kann. Das Tool erinnert aber vielmehr an ein beliebtes Trend-Spielzeug.

Denn der Test für Harnwegsinfektionen sieht genauso aus wie die vor drei Jahren gehypten Fidget Spinner.

Fidget Spinner diagnostiziert Blasenentzündung

2017 konnte man an kaum einem Kind vorbeigehen, das nicht gerade ein sich schnell drehendes Stück Plastik in der Hand hielt. Die Fidget Spinner waren damals einfach das Trend-Spielzeug schlecht hin. Mittlerweile ist der Hype vorbei, aber das Konzept der drehenden Metallteile hat sich nun in die Wissenschaft eingeschlichen. Denn in einem Artikel im Fachmagazin Nature beschreiben südkoreanische und indische Forscher einen Test für Harnwegsinfektionen wie etwa Blasenentzündungen, der in seiner Funktionsweise an den Fidget Spinner erinnert.

In das Gerät gibt man für die Diagnose einen Milliliter Urin in die zentrale Kammer. Danach dreht man es. Die Bewegung drück den Urin durch eine dünne Membran. In der Membran sammeln sich dabei Bakterien, die anschließend mit einem Farbstoff interagieren. Die Verfärbung kann nach rund einer Stunde ohne spezielle Kenntnisse abgelesen werden.

Harnwegsinfekte zählen zu den häufigsten bakteriellen Infektionen weltweit

Wer schon einmal einen Harnwegsinfekt hatte, weiß, wie unangenehm so eine Infektion sein kann. Diese Art von Infektion zählt übrigens zu den häufigsten bakteriellen Infektionen der Welt. Die Diagnose wird oft anhand der Symptome erstellt. Häufig kommen auch Teststreifen zum Einsatz, die allerdings nur Blut oder Abbauprodukte von Bakterien im Urin nachweisen können. Eine genaue Diagnose muss von einem Labor durchgeführt werden und ist darum zeitaufwändig und dauert seine Zeit. Deswegen verschreiben Ärzte lediglich aufgrund der Symptome Antibiotika zu Behandlung. Auch dann, wenn sie gar nicht notwendig wären. Durch die häufige Einnahme von Antibiotika fördert man aber auch Resistenzen, die zu ernsten Problemen führen können.

Durch das neue Geräte der asiatischen Wissenschaftler soll die Diagnose nun aber schnell und unkompliziert stattfinden. So kann es etwa auch in Ländern zum Einsatz kommen, in denen die medizinische Versorgung eingeschränkt ist.