Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) setzt klinische Tests des Malariamittels Hydroxychloroquin zur Behandlung von Corona-Infektionen vorerst aus. Grund sind Sicherheitsbedenken.

Erst vergangene Woche machte US-Präsident Donald Trump Schlagzeilen. Denn er teilte bei einer Pressekonferenz mit, dass er das Medikament zur Vorbeugung gegen das Coronavirus einnimmt. Mittlerweile habe er es allerdings abgesetzt.

Hydroxychloroquin erhöht möglicherweise Sterberate

Ein klinischer Test an Covid-19-Patienten mit dem Wirkstoff Hydroxychloroquin ist wegen Sicherheitsbedenken ausgesetzt worden. Zunächst will man nun sicherheitsrelevante Daten überprüfen, kündigt der Chef der Weltgesundheitsorganisation WHO, Tedros Adhanom Ghebreyesus, an. Unterdessen will etwa die brasilianische Regierung das Mittel weiterhin empfehlen. Und auch US-Präsident Donald Trump warb bis vor kurzem noch für das Malariamittel, das er sogar selbst regelmäßig zur Prävention einnahm.

Neue Erkentnisse: Schwere Nebenwirkungen

Man habe die klinischen Studien ausgesetzt, weil eine Behandlung mit dem Wirkstoff die Sterblichkeitsrate möglicherweise erhöht. So zeigen etwa Ergebnisse einer aktuellen Studie eines Forschungsteams der Harvard Medical School in Boston, dass das Medikament schwere Nebenwirkungen, wie etwa Herzrhythmusstörungen verursachen kann. Im Rahmen der Studie, die die Wissenschaftler nun im Fachblatt „The Lancet“ veröffentlichten, werteten die Forscher die Daten von insgesamt 96.000 Patienten in hunderten Krankenhäusern weltweit aus. Dabei kamen sie auch zu dem Ergebnis, dass Hydroxychloroquin offenbar keinen positiven Effekt auf Covid-19 Patienten habe. Stattdessen weisen die Daten eher auf ein erhöhtes Sterberisiko hin.

US-Präsident Donald Trump teilte am Sonntag übrigens mit, dass er das Medikament mittlerweile nicht mehr einnehme. Trotz der Einnahme, für die er heftige Kritik erntete, sei er aber „noch da“, meinte Trump in einem Interview.

(Quelle: red / Reuters)