Menschen in eurem Umfeld widersetzen sich den Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie? Ihr habt Freunde oder Verwandte, die die Existenz des Coronavirus leugnen? Nicht immer muss es zu einem Streit kommen. Eine Frau aus Berlin will mit einem Online-Spiel helfen, schwierige Gespräche zu führen.

Die Webdesignerin hat ein Online-Spiel entwickelt, bei dem der User Protagonist eines fiktiven Gesprächs ist.

Corona spaltet die Gesellschaft

Die Pandemie zerrt an unseren Nerven. 2020 wird wohl für immer als einziger Ausnahmezustand in unserer Erinnerung bleiben. Auch unter Freunden und Verwandten ist die Lage angespannt. Das Coronavirus scheint die Gesellschaft zu spalten. Die einen folgen den Maßnahmen, die von der Politik zur Eindämmung der Pandemie erlassen wurden, in der Hoffnung das alles bald vorbei ist. Die andere folgen den Maßnahmen zwar, stehen der ein oder anderen Regelung aber eher mit Skepsis gegenüber. Dann gibt es jene, die sich von den Regeln in ihrer Freiheit eingeschränkt fühlen. Andere wiederum zweifeln an der Gefahr, die von dem Coronavirus ausgeht.

Und in ganz extremen Fällen leugnen Menschen die Existenz der Pandemie und verbreiten Falschinformationen zum Coronavirus. Das Thema beschäftigt uns alle und polarisiert so stark wie sonst nur wenige Themen. Ein Gespräch zwischen zwei Menschen, die diesbezüglich komplett anderer Meinung sind, führt deshalb auch schnell zu Streit.

Online-Spiel soll bei schwierigen Gesprächen helfen

Und genau deswegen hat die Berliner Webdesignerin Victoria Schrank mithilfe eines Sozialpsychologen ein Online-Spiel entwickelt, bei dem man ein solches Gespräch simulieren kann. Der User ist dabei Protagonist einer fiktiven Diskussion über die Corona-Maßnahmen und die Pandemie. Der Computer ist dabei ein Verschwörungsanhänger. Der Spieler muss in jeder Situation neu entscheiden, wie er auf die Kommentare reagiert. Wie sich die Story weiterentwickelt hängt von den Antworten des Spielers ab. Das Ziel von „Talk to Me“ ist es „konstruktiver mit Covid-19-Verschwörungsanhängern zu kommunizieren, wie Schrank auf ihrer „Start Next“-Seite schreibt. Die Entwicklung des Spiels ist noch nicht abgeschlossen. Einen Prototyp gibt es bereits. Mithilfe von Crowdfunding möchte die Websdesignerin 11.000 Euro für den Marktstart des Spiels sammeln.