Nachdem der Musiker R. Kelly in allen neun Missbrauchs-Anklagepunkten schuldig gesprochen wurde, macht seine Karriere eine überraschende Wendung. Denn neuen Berichten zufolge stiegen seine Albumverkäufe um 500 Prozent.

In nur einer Woche sind auch seine Streaming-Zugriffe drastisch gestiegen.

R. Kelly: Albumverkauf um 500 Prozent gestiegen

Am 27. September wurde der ehemalige Superstar R. Kelly in allen neun Anklagepunkten des Missbrauchsprozesses schuldig gesprochen. Der Prozess drehte sich unter anderem um sexuellen Missbrauch, Kidnapping, sexuelle Ausbeutung und Bestechung. Das Urteil soll im kommenden Jahr verkündet werden; R. Kelly könnte eine jahrzehntelange bis lebenslange Haftstrafe erhalten.

Wie „Rolling Stone“ jetzt berichtet, hatte die Urteilsverkündung auch große Auswirkungen auf R. Kellys Albumverkäufe. Denn vom 27. September bis 3. Oktober stiegen die Streams von R. Kellys Musik um 22 Prozent an. Die Musikvideos wurden im Vergleich zur Vorwoche sogar um 23 Prozent häufiger angeklickt. Insgesamt stiegen R. Kellys Streams von 11,2 Millionen auf 13,4 Millionen. Rolling Stone schreibt auch, dass die Verkäufe seines Albums in eben dieser Woche um 517 Prozent gestiegen sind.

Keine Streaming-Einbußen trotz Missbrauchsprozess

Trotz internationaler Kritik und einer Verurteilung ist R. Kellys Musik immer noch auf den diversen Musik-Streaming-Plattformen auffindbar, was den enormen Anstieg erst ermöglichte. Denn obwohl er seit Bekanntwerden der Missbrauchsfälle im Jahr 2017 nicht mehr in bekannten Playlists verwendet wird und auch Radiosender ihn Dank Initiativen wie #MuteRKelly nur selten bis nie spielen, ist er weiterhin auf den Plattformen vertreten.

Rolling Stone berichtet, dass er in eben diesen vier Jahren keine Streaming-Einbußen hatte. „Im Jahr 2017 verzeichnete R. Kelly durchschnittlich rund 5,4 Millionen On-Demand-Audiostreams pro Woche, und in diesem Jahr waren es durchschnittlich rund 6,4 Millionen“, heißt es in dem Artikel. Gerade in der Zeit rund um seine Verurteilung scheinen die Zugriffszahlen nochmal gestiegen zu sein. Experten gehen jedoch davon aus, dass dieser Aufstieg bald wieder abflachen werde.

YouTube löscht Kanäle

Das könnte unter anderem auch daran liegen, dass sich vergangene Woche eine große Streaming-Plattform gegen den Musiker stellte. Denn YouTube löschte zwei Kanäle des Musikers, auf denen unter anderem seine Musikvideos waren. Grund war der Schuldspruch des Musikers, der es der Plattform wegen ihrer Community-Richtlinien erlaubte, Kellys Kanäle zu löschen.

“Die ungeheuerlichen Handlungen von R. Kelly rechtfertigen Sanktionen, die über die üblichen Durchsetzungsmaßnahmen hinausgehen, da sie weitreichenden Schaden anrichten können“, erklärt Nicole Alston, Vizepräsidentin der Rechtsabteilung bei YouTube und Google, gegenüber Bloomberg. “Letztendlich ergreifen wir diese Maßnahme, um unsere Nutzer zu schützen, ähnlich wie bei anderen Plattformen.” Deshalb ist Kelly ab sofort nicht mehr berechtigt, YouTube-Kanäle zu nutzen, zu besitzen oder zu erstellen. Bei den anderen Streaming-Diensten sowie auf YouTube Music ist er aber weiterhin zu finden.