Seit mehreren Jahren halten Vorwürfe gegen den Schauspieler Bill Cosby an. Zahlreiche Frauen warfen ihm bisher Missbrauch vor. Jetzt klagt eine weitere Frau gegen den ehemaligen Serienstar.

Die Sängerin Morganne Picard behauptet, dass Cosby sie vergewaltigt habe.

Neue Klage gegen Bill Cosby

Mehr als 60 Frauen warfen Bill Cosby in der Vergangenheit bereits vor, dass er sie unter Drogen gesetzt und sexuell missbraucht habe. Die Klagen und Vorwürfe gegen den ehemaligen Schauspieler zogen sich über einen langen Zeitraum; 2018 führten sie sogar zu einer Verurteilung. Damals wurde der heute 86-Jährige wegen schwerer Körperverletzung in drei Fällen zu drei bis zehn Jahren Haft verurteilt. Eine Strafe, die er jedoch nicht vollkommen absitzen musste. Denn 2021 wurde Cosbys Verurteilung aufgehoben – er durfte das Gefängnis wieder verlassen.

Die Anschuldigungen gegen den Schauspieler wurden dadurch aber nicht weniger. Denn in den vergangenen Wochen und Monaten wurden erneut Vorwürfe laut. Jetzt folgt auch die nächste Klage. Die Klägerin ist dabei die Sängerin Morganne Picard. Sie wirft Cosby Medienberichten zufolge Körperverletzung, Tätlichkeit und vorsätzliche Zufügung seelischen Leids vor. 1987 wurde sie zum Set der „Cosby Show“ eingeladen. Cosby habe sie in den darauffolgenden drei Jahren „bei mehreren Gelegenheiten“ dazu „gedrängt und ermutigt“ Getränke zu trinken, behauptet die Frau in der Klage. Getränke, die sie „extrem berauscht“ haben sollen.

Laut Picard erlitt die Frau bei einem Treffen in Cosbys Haus einen Blackout. Sie behauptet, dass der Mann sie vergewaltigt haben soll. Später sei sie „nackt mit Schmerzen in ihrer Vagina“ in einem Hotelzimmer aufgewacht. In der Klage heißt es dazu: „Nach meinen Informationen und Überzeugungen hat Cosby, als Frau Picard durch das unbekannte Rauschmittel körperlich entmündigt war, sie ohne ihre Zustimmung ausgezogen und vergewaltigt, obwohl sie nicht in der Lage war, ihre Zustimmung zu geben“

Bereits mehrere Anschuldigungen

Zusätzlich zu den Vorwürfen gegen Cosby richtet Picard die Schuldzuweisung aber auch gegen Kaufman Astoria Studios, Astoria Studios LP II, die Carsey-Warner Company und NBCUniversal. Denn keine dieser Firmen habe „Nachforschungen angestellt“ oder versucht, „Cosby davon abzuhalten, Frauen sexuell zu missbrauchen, anzugreifen und/oder zu misshandeln“, heißt es. In der Klage wirft sie den Firmen deshalb Fahrlässigkeit vor.

Cosby bestreitet die Vorwürfe übrigens weiterhin. Sein Vertreter Andrew Wyatt betont gegenüber „People“ etwa: „Es ist enttäuschend zu sehen, dass diese angeblichen Ablenker in der Lage sind, falsche Behauptungen gegen Mr. Cosby zu Geld zu machen.“ Cosby berufe sich demnach weiterhin darauf, dass er „Nicht schuldig“ sei und bestreitet „all diese angeblichen Anschuldigungen, die gegen ihn erhoben werden, vehement“, heißt es in dem Statement.

Picard ist jedoch nicht die einzige Frau, die weitere Vorwürfe gegen den Schauspieler erhebt. Erst im Juni wurde etwa bekannt, dass das ehemalige Playmate-Model Victoria Valentino dem Schauspieler Vergewaltigung vorwirft und ebenfalls eine Klage eingereicht hatte. Der Vorfall soll 1969 stattgefunden haben. Die Klagen sind übrigens durch den sogenannten „Adult Survivors Act“ möglich. Diese befristete Regelung erlaubte es Frauen, Klage gegen Fälle von vergangenen Sexualverbrechen einzureichen; unabhängig davon, ob die Fälle schon verjährt sind.