Österreich verhandelt momentan mit Russland über die Lieferung des Corona-Impfstoffs Sputnik V. Wann die Zulassung für das Vakzin durch die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) erfolgt, ist derzeit noch nicht klar.

Gesundheitsminister Rudolf Anschober sagte dazu am 30. März, dass man „aktuell alle Möglichkeiten“ prüfe, um möglichst rasch weiteren Zugang zu noch mehr geprüften Impfstoffen für die breite Bevölkerung zu ermöglichen.

Impft Österreich bald auch mit russischem Impfstoff?

Noch ist der russische Impfstoff Sputnik V in der EU nicht zugelassen. Die EMA gab Anfang März aber den Auftakt für ein sogenanntes „rollierendes Verfahren“ zur Zulassung bekannt. Bei einem rollierenden Zulassungsverfahren können während eines Gesundheitsnotstands die notwendigen Daten bei Verfügbarkeit sukzessive eingereicht und geprüft werden. So kann man das Verfahren beschleunigen.

Der für den „Sputnik V“-Vertrieb zuständige russische Direktinvestmentfonds RDIF rechnet dennoch mit keiner allzu raschen EMA-Zulassung. RDIF-Chef Kirill Dmitriew sprach zuletzt von einer Zulassung „voraussichtlich nach Juni“. Dann könne man aber „innerhalb von drei, vier Monaten etwa 100 Millionen Dosen für 50 Millionen Menschen in der EU liefern“. Noch ist nicht klar, ob Österreich einen Alleingang bei der Zulassung überlegt. Eine andere Option könnte aber auch sein, dass man über mögliche vorgezogene Lieferungen verhandelt und die Impfungen bis zur EMA-Zulassung eingelagert werden. „Klar ist: Jeder in Österreich eingesetzte Impfstoffe muss wirksam und sicher sein“, erklärte Gesundheitsminister Anschober am 30. März.

Noch keine Entscheidung über Sputnik

Aus dem Bundeskanzleramt in Wien hieß es am Dienstag eine Vertraulichkeitsvereinbarung mit Russland zum Austausch von Dokumenten sei unterschrieben worden. Die österreichischen Gesundheitsbehörden würden auch Zugang zu den Dokumenten erhalten. Verhandelt werde über die Lieferung von 300.000 Dosen im April, 500.000 Dosen im Mai und 200.000 Dosen Anfang Juni. Eine Kaufentscheidung habe man aber noch nicht getroffen.