O.C. Star Rachel Bilson gibt in ihrem Podcast zu, dass sie erst spät in ihrem Leben einen Orgasmus durch Sex hatte. Crazy? Eigentlich nicht. Warum ihr Geständnis nichts mit der Qualität ihres Sexlebens zu tun hat, verraten wir euch in diesem Kommentar.

Ohren auf: Die Mehrheit der Frauen kommt beim klassischen Hetero-Sex überhaupt nicht zum Orgasmus.

Rachel Bilson ist mit ihrer Erfahrung nicht allein

Zwei Frauen quatschen in einem Podcast über hormonelle Verhütung. Da fängt die eine an davon zu erzählen, dass sie erst nach dem Absetzen der Pille mit 40 einen Orgasmus hatte. Daraufhin sagt die andere: „Ich war genauso wie du. Bei mir ist das erst passiert, als ich ungefähr 38 war. Ist das nicht verrückt?“ Verrückt? Eigentlich nicht! Denn das einzige, was sich an dieser Situation ein wenig außergewöhnlich darstellt, ist, dass es sich bei den beiden Frauen um O.C. Star Rachel Bilson und Comedian Whitney Cummings handelt. Als Cummings (40) bemerkt, dass es mit den „Händen“ klappte, stimmt Bilson (41) ihr zu und ergänzt: „Natürlich, ja. Aber nicht mit dem Penis drinnen.“

Diese Enthüllung fand kürzlich in Bilsons Podcast „Broad Ideas with Rachel Bilson“ statt, indem Cummings zu Gast war. Die allgemeine Presse zeigt sich schockiert über Bilsons Orgasmus-Geständnis. Waren ihre Ex-Partner inklusive O.C. Kollege Adam Brody und Hayden Christensen nun alle mies im Bett? Kann sich Komiker Bill Hader, der wie Mathe-Genies erahnen, zum Zeitpunkt von Bilsons ersten Sex-Orgasmus mit ihr zusammen war, als Sexgott rühmen? Wohl kaum. Denn bei all dem öffentlichen Wirbel wird etwas Entscheidendes außer Acht gelassen: Nämlich, dass es vielen Frauen beim klassischen Hetero Sex ganz ähnlich wie Rachel geht. Dieses „Geständnis“ hat absolut nichts mit der Qualität des Sexlebens des O.C. Stars zu tun. Bilson hatte, wie sie erwähnte, schon ihre Orgasmen. Vermutlich auch beim Sex. Nur eben nicht durch die innere Penetration eines Penisses. Leider – wohl noch immer Big News für viele Männer – ist ein rein vaginaler Orgasmus sogar eine ziemliche Rarität. Die meisten Frauen müssen selbst mit Hand anlegen oder Positionen suchen, wo ihre Klitoris stimuliert wird. Obendrein nehmen hormonelle Verhütungsmittel bekanntlich vielen Frauen die Lust.

Ab 30 steigt die Orgasmusfähigkeit

Erst ab den 30ern soll es dann deutlich aufwärtsgehen. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Zum einen hat das aufgefrischte Sex-Life mit der nach oben gehenden Lustkurve von Frauen und zum anderen womöglich mit dem Entschluss, die Pille abzusetzen, zu tun. Mitte 30 stellen dann viele Frauen fest, dass sie viel hornier werden, mehr Spaß am Sex und bessere Orgasmen haben. Letzteres fand bereits der berühmte Sexualforscher Alfred Kinsey in den 50ern heraus.

Er behauptete, dass Frauen in ihren Dreißigern deutlich mehr Orgasmen hätten. Dies bestätigte später auch eine breit angelegte Londoner Studie. Während 54 Prozent der Frauen im Alter von 18 bis 30 Jahren Schwierigkeiten hatten, das große „Oh“ zu erreichen, erging es Frauen ab 31 deutlich besser. Nur 43 Prozent der 31- bis 45-Jährigen litten an diesem Dilemma.

Der klitorale Orgasmus ist großartig

Auch wenn dieser wohlwollende Ausblick viele von uns beruhigen mag, sollten wir aufhören, den vaginalen Orgasmus zu idealisieren. Viele von uns werden nie einen haben. So what! Penetration ist auch so geil. Und der klitorale Orgasmus ist großartig. Guter Sex besteht aus gutem Teamwork. Beim klassischen Heterosex beinhaltet das einen Partner, der Rücksicht auf die klitorale Stimulation seiner Partnerin nimmt.

Den Orgasmus vorzutäuschen bringt niemanden was. Bestenfalls hat die Lebenserfahrung, die wir in den 30ern haben, dazu beigetragen, dass wir auch im Bett wissen, was uns gefällt und was nicht bzw. welche Knöpfe sie, er oder wir drücken müssen. Und am Weg zum Höhepunkt sollte auch niemand ein Problem damit haben, den Anderen zu führen, geführt zu werden, oder selbst mit Hand anzulegen.