Auf Mauritius droht die Ölkatastrophe durch einen gestrandeten Frachter mittlerweile immer schlimmer zu werden. Ein Tank ist bereits gerissen und Umweltschützer berichten von toten Fischen und ölbedeckten Meerestieren.

Aktuelle Satellitenbilder zeigen nun außerdem, wie sehr sich das Öl bereits im Meer ausbreitet.

Mauritius ruft wegen Ölkatastrophe Umweltnotstand aus

Vor rund zwei Wochen war der Ölfrachter „Wakashio“ etwa zwei Kilometer vor der Südostküste von Mauritius auf Grund gelaufen. Das Schiff war ohne Fracht am Weg nach Brasilien. Die genauen Hintergründe des Unfalls sind derzeit noch unklar. Zunächst hatte man versucht das 300 Meter lange Schiff wieder zum Laufen zu bringen. Allerdings machten die schlechten Wetterbedingungen dem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung.

Am Donnerstag begann das Öl des Frachters schließlich auszutreten. Mauritius‘ Regierungschef Pravind Jugnauth rief am Freitagabend (7. August) den Umweltnotstand aus. Man brauche dringende Hilfe aus dem Ausland. Ein Tank des auf Grund gelaufenen Schiffs ist bereits gerissen. Das teilte Vikash Tatayah von der Mauritian Wildlife Foundation (MWF) am Samstag (8. August) mit. Aktuelle Satellitenbilder zeigen nun das Ausmaß der Katastrophe.

Bereits 1.000 Tonnen Öl ausgelaufen

Die Behörden und freiwillige Helfer versuchen derzeit das bereits ausgelaufene Öl zu entfernen und die Ölmassen einzudämmen. Etwa 1.000 der insgesamt 4.000 Tonnen Öl seien bereits im Meer gelandet. Zudem versucht man auch das restliche Öl im Frachter abzupumpen. Wie die aktuellen Satellitenbilder nun zeigen, ist das Ausmaß der Katastrophe mittlerweile größer als gedacht. Umweltschützer berichten unterdessen bereits von toten Fischen und ölbedeckten Meerestieren.

Der Inselstaat versuche nun das Schlimmste zu verhindern und rief deshalb auch den Umweltnotstand aus. Dies sei womöglich eine der schlimmsten ökologischen Krisen, die der Inselstaat je erlebt habe, so die Umweltschutzorganisation Greenpeace. Das Schiff ist inmitten eines Naturgebiets an der Küste auf Grund gelaufen. In der Nähe befinden sich außerdem zwei Schutzgebiete, die nun vom Öl zerstört werden könnten. Es werde Jahre dauern, bis sich das Gebiet wieder erholt, so Umweltschützer.

Rederei entschuldigt sich

Mittlerweile wurden Ermittlungen eingeleitet, um die genau Unfallursache zu klären. Denn das Schiff hätte eigentlich nie so nahe ans Festland kommen sollen. Die japanische Rederei Nagashiki, der der Frachter gehört, entschuldigte sich mittlerweile bei den Menschen in Mauritius dafür, dass man ihnen so viele Probleme bereite. Unklar ist unterdessen auch, warum man so lange gewartet habe, das Öl abzupumpen und nicht direkt nach dem Unfall damit begonnen habe.