Wie eine aktuelle Untersuchung zeigt, reichen bereits 4000 Schritte pro Tag aus, um positive Auswirkungen auf unsere Gesundheit zu haben.

Insgesamt 17 Studien mit fast 227.000 Teilnehmern und Teilnehmerinnen wurden im Rahmen einer Metastudie analysiert und bestätigen: Die notwendige Zahl an täglichen Schritten ist geringer, als bislang angenommen.

Bereits 4000 Schritte pro Tag beeinflussen unsere Gesundheit positiv

Je mehr man zu Fuß geht, desto geringer ist das frühere Sterberisiko. Während bislang 10.000 Schritte pro Tag die gängige Zahl war, zu der Experten raten, zeigt eine aktuelle Studie nun, dass bereits weniger Schritte einen positiven Effekt auf unsere Gesundheit haben. Laut der internationalen Metaanalyse, die nun im Fachjournal „European Journal of Preventive Cardiology“ veröffentlicht wurde, verringern schon mindestens 3967 Schritte am Tag das Risiko, an irgendeiner Krankheit früher zu sterben. Und bereits 2337 Schritte senken das Risiko für Herzerkrankungen und Erkrankungen der Blutgefäße. Je mehr zusätzliche Schritte man pro Tag geht, desto geringer wird ein früheres Sterberisiko.

Keine Grenze nach oben: „Je mehr man geht, desto besser“

Laut dem Forscher-Team rund um Maciej Banach, Professor für Kardiologie an der Medizinischen Universität Lodz in Polen, gäbe es keine Obergrenze für die positiven Effekte des Gehens auf unsere Gesundheit. Selbst bei 20.000 Schritten pro Tag erhöhen sich die gesundheitlichen Vorteile demnach. Daten zu noch mehr Schritten gab es in den analysierten Studien allerdings nicht. „Je mehr man geht, desto besser“, so Banach. Das gelte zudem sowohl für Männer als auch für Frauen. Und sei unabhängig vom Alter und auch der Region, in der man lebt.

Zu wenig Bewegung ist vierthäufigste Todesursache

Dass viel Bewegung unglaublich wichtig für unsere Gesundheit und Langlebigkeit ist, haben bereits vergangene Studien gezeigt. So stellte man etwa fest, dass sich mehr als ein Viertel der Weltbevölkerung zu wenig bewegt. Laut WHO sei zu wenig Bewegung die vierthäufigste Todesursache weltweit. Ein sitzender Lebensstil führe zudem zu mehr Herz-Kreislauf-Erkrankungen und trage zu einer kürzeren Lebensdauer bei. Körperliche Aktivität sei durch die Corona-Pandemie sogar noch weiter zurückgegangen und das Niveau habe sich bislang noch nicht wieder erholt.

Laut den Wissenschaftler handle es sich dabei um die bisher größte Analyse zu dem Thema. Studienleiter Banach betont zudem, dass Änderungen des Lebensstils, insbesondere der Ernährung und Bewegung, bei der Reduzierung des Herz-Kreislauf-Risikos ebenso wirksam „oder sogar noch wirksamer sein könnten“, als Medikamente.