Großer Schockmoment bei der Schwimm-WM in Budapest: Die US-Synchronschwimmerin Anita Alvarez ist vor den Augen aller im Wasser kollabiert und bewusstlos bis zum Beckengrund gesunken. Ihre Trainerin konnte sie in letzter Sekunde retten.

Die Bilder der Beinahe-Tragödie gehen jetzt um die Welt.

US-Amerikanerin bei Schwimm-WM bewusstlos untergegangen

Aktuell findet die Schwimm-Weltmeisterschaft in Budapest statt. Hier messen sich die weltweit besten Schwimmerinnen – darunter auch die US-Synchronschwimmerin Anita Alvarez. Die 25-Jährige war gerade dabei, eine freie Solo-Kür zu performen, als sie mitten im Wasser plötzlich das Bewusstsein verlor und unterging. Ihre Trainerin Andrea Fuentes reagierte geistesgegenwärtig und sprang sofort – inklusive Kleidung – ins Becken, um die Schwimmerin zu retten.

Fotos der dramatischen Rettungsaktion gehen gerade um die Welt. Darauf ist deutlich zu erkennen, wie Alvarez so weit sinkt, bis sie den Boden des Schwimmbeckens erreicht hat. Dann wird sie von ihrer Trainerin gepackt, die sie mit aller Kraft an die Oberfläche zieht. Eine weitere Person hat dann geholfen, die regungslose WM-Teilnehmerin aus dem Wasser zu ziehen, wiederzubeleben und auf eine Trage zu hieven.

Dank der schnellen Reaktion von Fuentes, konnte Schlimmeres verhindert werden. „Sie hat zwei Minuten nicht geatmet, und mit einem Puls auf 180 willst du nicht zwei Minuten ohne Luft bleiben“, so die Trainerin gegenüber Medien.

Stress führte zum Kollaps

Mittlerweile sei Alvarez aber von einem Arzt durchgecheckt worden – ihre Werte seien in Ordnung, wie es in einem Statement heißt. „Ihr geht es gut“, so eine Betreuerin des US-Teams nach dem Vorfall. „Das passiert ihr öfter“, heißt es weiter. Bleibt immer noch die Frage, wie es dazu kommen konnte, dass die erfahrene Schwimmerin plötzlich das Bewusstsein verlor. Offenbar habe der große Stress, den die Schwimm-WM mit sich bringt, für Überforderung gesorgt. Daher sei die 25-Jährige dann kollabiert und untergegangen.

Schockierend: Keiner kam zur Hilfe

Auch wenn schlussendlich alles glimpflich ausgegangen ist, war es für Fuentes dennoch schockierend zu sehen, dass sie die Einzige war, die geholfen hat. „Es war ein wirklicher Schreck“, so die Lebensretterin gegenüber der spanischen Tageszeitung Marca. Sie sei schließlich ins Wasser gesprungen, weil sie niemanden, schon gar keinen Rettungsschwimmer, gesehen habe, der zur Hilfe gekommen ist. Auch als sie nach den Rettungsschwimmern gerufen habe, haben diese nicht reagiert.

Mittlerweile hat sich einer der WM-Verantwortlichen zu Wort gemeldet. Béla Merkely, Leiter des medizinischen Dienstes der Weltmeisterschaft, schiebt die Schuld für das späte Einschreiten auf die strengen Regeln des Schwimmverbandes FINA. „Laut den Regeln dürfen sie nur aufgrund einer Anweisung der von FINA delegierten Jurymitglieder in das Wasser springen“, heißt es in einer Aussendung des Sportkardiologen und Rektors der Semmelweis-Universität Budapest. Eine Anweisung, dies zu tun, sei seitens Jury jedoch nicht gekommen.

Zudem seien die Retter laut des medizinischen Verbandes nicht berechtigt gewesen, Aufforderungen von anderen Personen, wie in dem Fall der Trainerin, Folge zu leisten. Als Fuentes schließlich beschlossen hat, auf eigene Verantwortung in das Becken zu springen, seien auch die professionellen Retter eingeschritten.