Innerhalb einer Woche wurden in Ägypten sechs Influencer verhaftet. Sie wurden wegen „Anstiftung zur Unmoral“ verurteilt.

Schon seit 2018 gibt es in Ägypten ein Gesetz, dass die Überwachung und Zensur von Websites erlaubt.

Verurteilt wegen „Anstiftung zur Ausschweifung und Unmoral“

In Ägypten ist inzwischen schon die sechste Influencerin innerhalb einer Woche verhaftet worden. Schon am Montag, dem 27. Juli 2020 wurden fünf Internet-Stars verhaftet. Jetzt ist auch Manar Sami wegen „Anstiftung zur Ausschweifung und Unmoral“ zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Außerdem muss sie eine Geldstrafe von bis zu 16.000 Euro zahlen. Die TikTok-Berühmtheit tanzt in ihren Videos regelmäßig zu Popsongs und bewegt ihre Lippen dazu. Nach Auffassung der Staatsanwaltschaft wurden die Videos „zum Zwecke der Prostitution“ gemacht. Das Urteil kann angefochten werden.

Fünf weitere Influencer verhaftet

Kurz davor wurden schon fünf ägyptische Influencerinnen verhaften. Sie wurden alle zu zwei Jahren Haft verurteilt. Die bekannten Bloggerinnen Hanin Hossam und Mowada al-Adham sollen ebenfalls gegen die „öffentliche Moral“ verstoßen haben. Auch drei weitere Internet-Stars wurden wegen „Unmoral“verurteilt. Sie sind aber nicht rechtskräftig.

Zensur von Websites in Ägypten

Ein 2018 eingeführtes Gesetz in Ägypten erlaubt die Zensur von Websites, die als Bedrohung der nationalen Sicherheit betrachtet werden. Außerdem erlaubt es die Überwachung von Internetnutzern, die mehr als 5.000 Fans in den Online-Diensten haben. Und die Regierung geht mit größter Härte gegen „Internet-Aktivisten“ vor, wie die neuesten Entwicklungen zeigen.