Dass man in den kalten Wintermonaten hin und wieder einen gewissen „Blues“ spürt oder sich einsamer fühlt als sonst, kennen wohl viele. Eine Stadt in Schweden will jetzt allerdings aktiv gegen diese Einsamkeit im Winter vorgehen.

Und ein einziges Wort soll dabei helfen!

Schwedische Stadt will Einsamkeit bekämpfen

Wer Schweden schon einmal in den Wintermonaten gesehen hat, der weiß: hier ist es dunkel. Da kann es schon einmal passieren, dass die Sonne noch vor 15 Uhr wieder untergeht. Und auch die Temperaturen in Schweden rufen eher nach einem gemütlichen Bett als nach einer ausgelassenen Party. Minusgrade im zweistelligen Bereich sind hier keine Seltenheit.

Das alles hat nicht nur Auswirkungen auf die tagtäglichen Routinen der Schwed:innen, sondern offenbar auch auf ihre mentale Gesundheit. Laut einer Umfrage der Gesundheitsbehörde fühle sich jede vierte Person in Schweden einsam; vor allem ältere Menschen leiden unter der Einsamkeit. Und das gilt nicht nur in Gebieten am Land, sondern auch in der Stadt. Die Kleinstadt Lulea verzeichnet etwa auch ein hohes Maß an Einsamkeit. Untersuchungen haben etwa ergeben, dass 45 Prozent der 16- bis 29-Jährigen an Einsamkeit leiden und dadurch Probleme haben.

Zu den Wetterbedingungen kommt dann aber noch ein zweiter Faktor: „Die kleinen alltäglichen Kontakte in der Gesellschaft haben abgenommen und sind durch technische Lösungen ersetzt worden“, betont die Stadt.

„Sag Hallo“-Kampagne soll Gemeinschaft stärken

Doch die Stadt hat einen Plan, wie sie das Problem der Einsamkeit lösen können – und dafür braucht es nur ein einziges Wort. Mit der Aktion „Sag Hallo“ wollen sie die Leute nämlich dazu aufrufen, einander zu grüßen. „Es ist eine Kleinigkeit, den Nachbarn zu grüßen, aber Untersuchungen zeigen, dass dies zu sozialen Bindungen beitragen kann und sich positiv auf Gesundheit, Sicherheit und Wohlbefinden auswirkt“, heißt es dazu auf der Webseite der Kampagne.

„Wir hatten das Gefühl, dass wir etwas tun müssen!“, betont Åsa Koski, die für die Stadtverwaltung in Luleå arbeitet. Eines ist ihr aber klar: „Natürlich ist das nicht die Lösung für alles, aber ein Gruß kann viel bewirken.“

Vier Wochen lang sollte die Kampagne dazu aufrufen, auch jene Menschen auf der Straße zu grüßen, die man nicht kennt. Auch in Schulen wird auf die Aktion aufmerksam gemacht, die bereits seit Ende Oktober läuft. Ziel sei es, durch das Grüßen auch die oberflächlicheren Beziehungen der Menschen zu festigen und häufiger zu machen. Denn: „Anerkannt und gesehen zu werden, gibt den Menschen das Gefühl, bestätigt zu werden. Das ist besonders wichtig für einsame Menschen, aber es ist auch wichtig, um zu einem Gefühl der Zugehörigkeit und Sicherheit für alle beizutragen“, heißt es auf der Webseite. Das soll auch dabei helfen, Konflikte zu minimieren oder sie leichter lösen zu können.