Es ist wohl einer der legendärsten Filme der Geschichte. Mit „Der weiße Hai“ gelang Regisseur Steven Spielberg nicht nur ein kommerzieller Erfolg, sondern auch ein Film, der bis heute Kultstatus hat. Doch ganz so glücklich ist Spielberg heute nicht mehr mit dem Film.

Denn in einem Interview gesteht er: Er bereut vor allem einen Aspekt des Films!

Trophäenjagd auf Haie nach „Der weiße Hai“

Wohl kaum ein Film der Geschichte prägte das kollektive Gedächtnis so sehr wie „Der weiße Hai“. Denn die Geschichte über einen menschenfressenden Hai, der einen ganzen Badeort in Angst und Schrecken versetzte, ist für viele der Ursprung ihrer Angst vor Haien und dem offenen Meer. Alleine der legendäre Soundtrack des Films lässt bei manchen von uns schon den kalten Schauer auf dem Rücken starten.

Doch so einprägsam der Film auch war, er hatte große Konsequenzen. Und zwar für allem für Haie. Denn der Film zeigte für viele im Publikum vor allem eines: Haie sind gefährlich. Eine Aussage, die bei vielen nicht nur zu Angst führte, sondern laut zahlreichen Medien auch eine überdurchschnittlich hohe Rate an Jagdangriffen auf die Haie hatte.

Stephen Spielberg bedauert „Dezimierung der Haipopulation“

Spielberg selbst nennt die Reaktionen auf seinen Film 1975 einen „Fressrausch“. Im Gespräch mit der „BBC“ erklärt er, dass dieser unter Sportfischern ausgelöst wurde, nachdem „Der weiße Hai“ in die Kinos kam. Auch einige Untersuchungen der vergangenen Jahre zeigten, dass die Zahl der großen Haie an der Ostküste Nordamerikas in den Jahren nach dem Film zurückging. Als Reaktion auf den Film, in dem der weiße Hai als blutrünstig und durch und durch böse inszeniert wurde, erlebten einige Sportfischer einen Rausch, wenn sie einen Hai im echten Leben als Trophäe jagten und tatsächlich töteten.

Gegenüber der „BBC“ betont Spielberg jetzt, wie sehr ihm diese Reaktion auf seinen Film leid tut. „Ich bedauere bis zum heutigen Tag die Dezimierung der Haipopulation aufgrund des Buches und des Films. Ich bedaure das wirklich sehr“, sagt er. In dem Interview scherzte er auch halb ernst gemeint, dass er bis heute Angst habe, in Haigewässern zu baden, denn er befürchtet, „dass die Haie irgendwie sauer auf mich sind“.

Spielberg ist übrigens nicht der Erste, der sich für die Inszenierung der Haie entschuldigt. Denn der Autor der Buchvorlage hinter „Der weiße Hai“ – Peter Benchley – betonte bereits im Jahr 2000, dass er sein Buch bereute. „Heute weiß ich, was ich noch nicht wusste, als ich den ‚Weißen Hai‘ schrieb: Es gibt keinen Hai, der eine Vorliebe für Menschenfleisch entwickelt“, erklärte Benchley damals den „Animal Attack Files“ und betonte: „Niemand weiß zu schätzen, wie anfällig sie für Zerstörung sind.“ Bis zu seinem Tod im Jahr 2006 widmete sich Belchey der Aufklärung über Haie und dem Schutz der Meere.