Nicht umsonst gelten Hunde als beste Freunde der Menschen. Sie sind immer für uns da und spüren, wenn es uns nicht gut geht. Dafür gibt es jetzt sogar einen wissenschaftlichen Beweis. Denn eine neue Studie zeigt, dass Vierbeiner tatsächlich in der Lage sind, zu erschnüffeln, ob wir unter Stress stehen.

Diese Erkenntnis soll vor allem bei der Ausbildung von Servicehunden hilfreich sein.

Hunde riechen, wenn wir gestresst sind

Können Hunde eigentlich noch toller sein? Sie sind flauschig, treu, verfügen über ein enormes Einfühlungsvermögen und wissen, wie man uns glücklich macht. Jetzt haben Forscher:innen aus Belfast sogar herausgefunden, dass die süßen Vierbeiner dazu in der Lage sind, zu erschnüffeln, wenn wir Menschen unter Stress stehen. Die Studie, die im Fachblatt Plos One publiziert wurde, zeigt, dass sich das Geruchsprofil von Menschen verändert, wenn sie besonders unter Stress stehen.

„Die Studie belegt, dass Hunde keine sichtbaren oder hörbaren Hinweise brauchen, um Stress bei Menschen zu erkennen“, erklärt Clara Wilson von der Queen‘s University Belfast. Allein der Schweiß sowie die Atemluft der Menschen geben den Tieren ausreichend Informationen darüber, ob Menschen gerade gestresst sind.

Das Ergebnis der Studie ist vor allem für den Bereich hilfreich, der sich mit der Ausbildung von Begleit- und Therapiehunden beschäftigt. Denn die Vierbeiner, die darauf trainiert sind, stressige Situationen zu erkennen, könnten speziell Menschen, die mit einer posttraumatischen Belastungsstörung zu kämpfen haben, im Alltag unterstützen.

Vierbeiner bestehen Geruchstests mit Auszeichnung

Für die tierische Studie mussten Hunde an Atem- und Schweißproben schnüffeln, die sich in perforierten Behältern befanden. Diese Proben stammten von Teilnehmenden, die zuvor von der Zahl 9.000 in 17er-Schritten herunterzählen mussten. Eine Situation, die die Proband:innen sehr unter Druck setzte und Stress verursachte. Denn die Herzfrequenz sowie der Blutdruck der Menschen stieg dabei erheblich an. Das wiederum setzte Hormone wie Cortisol und Epinephrin frei. Dass Hunde diese Geruchsveränderung erschnüffeln können, hat die Studie bewiesen.

Dazu trainierte das Forscher-Team vier Hunde darauf, während einem Geruchstest eine bestimmte Probe zu erkennen und das auch anzuzeigen. Drei unterschiedliche Proben wurden den Vierbeinern dabei unter die Schnauze gehalten. Bei jenem Geruch, auf den sie trainiert waren, sollten sie sich hinsetzen. In der Praxis sah das Experiment dann so aus, dass den Hunden jeweils ein Behälter mit der Duftprobe eines gestressten Menschen, einer Probe desselben Menschen im Normalzustand sowie eine leere Probe zum Schnüffeln gegeben wurde.

Das Ergebnis war erstaunlich: Die Hunde konnten die Proben der gestressten Menschen ganz eindeutig von den übrigen unterscheiden. „Es war sehr beeindruckend zu sehen, dass die Hunde so überzeugt kommunizieren konnten ‚Nope, diese zwei Proben riechen definitiv nicht gleich'“, so Wilson. Die Trefferquote lag übrigens bei 94 Prozent. Von den 720 Malen, die man die tapferen Hunde auf die Probe stellte, lagen sie ganze 675 Mal richtig.