Eine österreichische Studie hat einen ersten Durchbruch für das Klimaproblem bei der Rinderhaltung gefunden. Zitronengras verringert den Methan-Ausstoß bei Kühen und soll sie so „umweltfreundlicher“ machen.

Allerdings wächst das Gras nicht in Europa. Deshalb muss es aus anderen Ländern, wie Indien oder Sri Lanka importiert werden.

Zitronengras verringert Methan-Ausstoß

Kühe gelten als die größten Klimasünder unserer Zeit. Denn die Wiederkäuer produzieren in ihrem Magen Methan-Gase und stoßen diese anschließend aus. Das macht die Rinderhaltung für unsere Umwelt besonders schädlich. Deshalb versuchen Forscher bereits seit Jahren herauszufinden, wie man Kühe „umweltfreundlicher“ machen kann. Jetzt gab es einen ersten Durchbruch.

Zitronengras soll den Methan-Ausstoß der Tiere verringern und somit ein gutes Mittel zur Entlastung der Umwelt sein. „In unserem Feldversuch kamen wir zum Ergebnis, dass eine Beimischung von gut einem Prozent Zitronengras im Futter der Mastrinder deren Methan-Ausstoß um fast 15 Prozent verringert„, erklärt Nutztierforscher Thomas Guggenberger gegenüber der Kleinen Zeitung. Grund dafür sind die Tannine im Zitronengras. Auslöser für diese Versuchsreihe war die Fast-Food-Kette Burger King. „Als uns Burger King über eine beeindruckende Zitronengras-Studie der Uni Mexiko informierte haben wir gemeinsam beschlossen, die Studie an der Forschungsanstalt Raumberg-Gumpenstein zu überprüfen, ob sie auch unter hiesigen Bedingungen hält“, sagt Norbert Marcher, der Firmschenchef der Fleischwerke Marcher, die Burger King mit Fleisch versorgen.

Gras muss aus anderen Ländern importiert werden

Allerdings gibt es ein Problem: Zitronengras wächst nur in frostfreien Gebieten – also nicht in Österreich oder Deutschland. Demnach müsste man das Futter, das den Methan-Ausstoß bei Kühen verringern kann, aus anderen Ländern, wie Indien oder Sri Lanka importieren. Macht das im Kampf gegen den Klimawandel überhaupt Sinn? Ja, wenn es nach dem Nutztierforscher Guggenberger geht. Denn man benötigt nur wenig Zitronengras. Man spreche hier von gut 100 Gramm je Tier pro Tag.

Auf Dauer wird es aber wohl keine Lösung bleiben, deshalb sind Forscher derzeit auf der Suche nach alternativen Kräutern oder Gräsern mit ähnlichen Effekten. „Vielversprechend ist da die Esparsette, eine Hülsenfrucht, die früher hierzulande angebaut wurde. Wir haben uns Anbauflächen gesichert, um eine weitere Studie zu starten“, erklärt Guggenberger.