In einer Studie fanden Forscher heraus, dass Frauen, die Alkohol trinken auf andere weniger intelligent, menschlich und selbstbeherrscht wirken. Männer hingehen nicht. 

Wissenschaftler der Universität in Nebraska und der Iowa State University haben untersucht, wie Frauen, die öffentlich trinken, bei ihren Mitmenschen ankommen. Das Ergebnis wurde nun in der US-Fachzeitschrift „Sex Roles“ veröffentlicht. Demnach werden Frauen, die Alkohol trinken, als sexuell verfügbar wahrgenommen. 

Frauen, die trinken sind „sexuell verfügbar“ und „weniger menschlich“

Insgesamt nahmen 398 Männer und Frauen an der Studie teil. Ihnen wurden Fotos und manipulierte Social-Media-Postings von Männer und Frauen in Bars gezeigt, die entweder Bier oder Wasser tranken. Das eindeutige Ergebnis: Sowohl Männer als auch Frauen nahmen Frauen, die auf den Bildern Alkohol konsumierten, als sexuell verfügbar wahr. Ihnen schrieb man eher zu, alleinstehend und zu zwanglosem Sex bereit zu sein. Zudem wurden die Frauen angetrunkener als die Männer wahrgenommen.

Unter anderem wurden ihnen außerdem weitere Eigenschaften zugeschrieben. Sie seien kalt, primitiv, unmoralisch, unvernünftig und würden über keinerlei Selbstbeherrschung verfügen.

Hilfsbereitschaft „alkoholisierten“ Frauen gegenüber ist niedriger

Die Ergebnisse seien laut den Forschern extrem bedenklich. Sie fanden im Rahmen der Studie nämlich auch heraus, dass einer Frau, die Alkohol trinkt, in riskanten Situationen seltener geholfen wird. Durch die Sichtbarkeit des Alkohols wurde angenommen, dass die sie an riskantem oder zwanglosem sexuellen Verhalten interessiert seien. Die Situation würde dadurch keinerlei Bedrohung für die Frauen darstellen, so die Wahrnehmung.

„Das ist besonders schockierend“, so Psychologin Jeanine Skorinko, die an der Studie beteiligt war. Diese verzerrte Wahrnehmung kann vor allem im Hinblick auf sexualisierte Gewalt zu Problemen führen, so die Experten. Besonders dann, wenn der Alkoholisierungsgrad einer Frau dazu benutzt wird, einen Vorfall abzuschwächen. Häufig wird Frauen selbst die Schuld daran gegeben. Dabei spricht man von sogenanntem „Victim Blaming“, also einer Täter-Opfer-Verschiebung. Mit der Studie wollen die Forscher auf diese Problematik aufmerksam machen.