Finanzielle Unabhängigkeit ist für viele Frauen ein großes Lebensziel; das zeigt eine neue Studie von Mastercard. Sie zeigt aber auch: für manche bleibt es ein unerfülltes Ziel.

Denn auch heute noch sind viele in Österreich finanziell abhängig.

Finanzielle Unabhängigkeit für viele Frauen ein Lebensziel

Immer wieder hören wir von den zahlreichen „Gaps“, die es zwischen Frauen und Männern auch heute noch gibt. Da wäre der Gender Pay Gap, der Gender Employment Gap oder der Gender Hours Gap. Sie alle deuten auf einen Missstand in unserer Gesellschaft hin: Frauen haben oftmals nicht die gleiche finanzielle Situation wie Männer. Sie bekommen durchschnittlich weniger Gehalt und mit Blick auf Arbeitszeit werden ihnen verhältnismäßig weniger Stunden ihrer Arbeit auch tatsächlich bezahlt.

Die „Womenomics“ Studie von Mastercard hat sich jetzt genau angesehen, wie finanziell unabhängig Frauen wirklich sind – und wie wichtig ihnen diese Unabhängigkeit eigentlich wäre. Und die Ergebnisse sind auf den ersten Blick nicht schockierend: denn immerhin fühlen sich 75 Prozent der in Österreich lebenden Frauen finanziell unabhängig; im europäischen Vergleich liegt Österreich damit im Durchschnitt. Ein Viertel – also mehr als eine halbe Millionen Menschen – fühlt sich allerdings sehr wohl abhängig.

Allgemein zeigt die Studie: der Wunsch nach finanzieller Unabhängigkeit ist groß. Denn für sieben von zehn Frauen ist es eines der Hauptziele im Leben. Ein Ziel, das vor allem Frauen zwischen 60 und 75 Jahren erreicht haben (82,4 Prozent). 57,3 Prozent haben diesen Status laut Studie bereits vor ihrem 25. Geburtstag erreicht. Ermöglicht wird diese Unabhängigkeit zum einen durch das eigene Einkommen (89 Prozent); zum anderen aber durch Erspartes.

Schwierigkeiten beim Thema Sparen und Anlegen

Für jene Frauen, die dieses Ziel allerdings noch nicht erreicht haben, liegt der Grund für die finanzielle Unabhängigkeit oft an zu geringem oder gar keinem eigenen Einkommen (53 Prozent). Die Folge: die Frauen sind auf finanzielle Unterstützung angewiesen; auch, weil ihnen häufig das notwendige Wissen rund um Finanzen, richtiges Anlegen und Investieren fehlt. Fast ein Drittel der befragten Frauen (32,1 Prozent) gaben nämlich an, dass sie wenig oder gar kein Wissen über Finanzen haben. Das sind zwar nicht gerade erfreuliche Zahlen; im Europa-Vergleich schneidet Österreich aber gut ab. In Italien geben etwa 71 Prozent an, nicht genug über Finanzen zu wissen; der Europa-Durchschnitt liegt bei 43,9 Prozent.

Apropos Anlegen: 65 Prozent der in Österreich lebenden Frauen haben Erspartes oder Investments. Jede zweite Frau musste auch schon auf ihr Erspartes zurückgreifen, um Rechnungen zu bezahlen. Und das Thema Sparen ist für viele Frauen ziemlich herausfordernd. Denn 23,8 Prozent können nur weniger als fünf Prozent ihres Monatseinkommens zur Seite legen; für 16 Prozent gibt es am Monatsende prinzipiell nichts, was sie auf die Seite legen könnten.

Gleichzeitig zeigt die Studie aber auch, dass Frauen deutlich mehr ausgeben, wenn es um den eigenen Haushalt geht. Zwar wünschen sich 80,5 Prozent, dass die Ausgaben bei einer Partnerschaft gerecht aufgeteilt werden, in der Realität berichten aber nur 44 Prozent der Befragten, dass das auch wirklich der Fall ist. 36 Prozent tragen stattdessen alle Haushaltsausgaben allein. „Die Womenomics Studie verbildlicht die Realität vieler Frauen in Österreich – noch immer müssen viele um ihre finanzielle Unabhängigkeit kämpfen“, betont auch Michael Brönner, Country Manager von Mastercard Austria.