In Österreich sind Hygieneartikel so hoch besteuert wie Luxusgüter. 20 Prozent von dem Geld, das Frauen für Tampons, Binden oder Menstruationstassen ausgeben, gehen immerhin zu 20 Prozent an das Finanzministerium. Geht es nach dem Programm der neuen Regierung, soll sich das aber bald ändern.

Der Umsatzsteuer-Satz für Damenhygieneartikel soll gesenkt werden.

Tampons: Ein Luxusgut?

Wer sich zu Silvester eine Flasche Champagner gegönnt hat, zahlt darauf genauso viel Steuer wie eine Frau, die sich Hygieneartikel für ihre Periode kauft. Das Kuriose daran: Auf den Schaumwein kann man ohne Probleme verzichten. Er ist eben ein kleiner Luxus im Alltag. Eine Frau kann sich ihre Periode nicht aussuchen. Schon seit Jahren kämpft die Plattform aufstehn deswegen gegen den hohen Steuersatz auf Tampons, Binden und Co. Auf ihrer Homepage kann man eine Petition unterschreiben. Auch die SPÖ forderte im August eine Senkung der Steuer. Das EU-Parlament rief seine Mitgliedstaaten außerdem ebenfalls auf, über eine Verringerung der pinken Steuer nachzudenken. 

Eine Frau braucht durchschnittlich zwischen 10.000 und 17.000 Tampons oder Binden in ihrem Leben. Viele Länder haben deswegen die Steuer darauf bereits gesenkt. Australien schaffte die Steuer auf Binden, Tampons und Co. 2018 ab. Auch in Kanada werden Damenhygieneartikel gar nicht besteuert. In Frankreich erfolgte eine Steuersenkung 2015 und in Großbritannien setzte sich Ex-Premier David Cameron ein Jahr später durch. Auch New York kippte die Besteuerung. Im November beschloss der Bundestag in Deutschland, den Steuersatz ab 2020 von 19 auf sieben Prozent zu senken.

Regierung will Steuer senken

Die türkis-grüne Regierung hat nun anscheinend auch auf die Forderungen reagiert. Nach langen Koalitionsverhandlungen hat man jetzt nämlich das gemeinsame Regierungsprogramm vorgestellt. Ein Vorhaben darin ist die Senkung des Umsatzsteuer-Satzes auf Damenhygieneartikel. Um wie viel man die Steuer genau senken möchte, erläutert man im Regierungsprogramm nicht.