Teure SMS trieben russische Forscher fast in den Ruin. Die Ornithologen hatten Adler mit Ortungsgeräten ausgestattet, die per SMS ihren Standort sendeten. Weil die Vögel wider Erwarten in den Iran geflogen sind, fielen hohe Roaming-Gebühren an.

Ein Spendenaufruf konnte die finazielle Lage der Wissenschafter mittlerweile retten.

Adler treiben Vogelforscher fast in den Ruin

Vogelforscher in Russland waren nach einem Projekt mit Steppenadlern völlig pleite. Die Tiere stattete man mit Ortungsgeräten aus, die durch automatisch generierte Nachrichten den aktuellen Standort der Vögel meldeten. Die Forscher rechneten allerdings nicht damit, dass die Adler an Orte vordringen würden, wo hohe Roaming-Gebühren fällig sind. Projektleiter Igor Karjakan schildert die Situation so: „Diese Tiere waren den ganzen Sommer in Kasachstan außer Reichweite und nun, da sie den superteuren Iran und Pakistan erreicht haben, spucken sie Hunderte von SMS zu ihren Standorten aus“. Ursprünglich gingen die Ornithologen davon aus, dass die Vögel nach dem Sommer aus Kasachstan nach Russland zurückkehren würden.

Weil man die Kosten für die Telefonrechnungen nicht bezahlen konnte, mussten die Wissenschafter sogar einen Kredit aufnehmen. Außerdem starteten die Forscher einen Spendenaufruf im Internet. Dadurch konnte man das Projekt zumindest noch bis Jahresende finanzieren.

Steppenadler: Gefährdete Vogelart

Der Steppenadler ist laut Angaben der Vogelschutzorganisation BirdLife International gefährdet. So starben zuletzt immer mehr dieser Vögel durch Windkraftanlagen sowie die Ausweitung der landwirtschaftlichen Nutzfläche in ihren Lebensräumen. Steppenadler brüten übrigens normalerweise im Süden Russlands und in Kasachstan und verbringen den Winter in Afrika und Indien.