Die ukrainischen Sieger des Eurovision Song Contest haben ihre Trophäe des Wettbewerbs versteigert. Das gab die Band Kalush Orchestra nun selbst auf ihrem Instagram-Account bekannt. Die Spenden aus der Auktion gingen an die Armee ihres Heimatlandes.

Das gläserne Mikrophon wurde für satte 900.000 Dollar verkauft!

ESC-Sieger verkaufen Trophäe: Einnahmen gehen ans Militär

Was war das für ein Sieg: Die Band Kalush Orchestra gewann Mitte Mai mit dem Lied „Stefania“ den 66. Eurovision Song Contest in Turin. Vor allem bei den Zuschauerwertungen aus ganz Europa lag die Band klar vorn. Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs in der Ukraine wurde der so klare Sieg auch als Signal der Solidarität vom Publikum in Dutzenden Ländern verstanden. 

Nun gibt es ein Update seitens der Siegerband. Die Bandmitglieder haben ihre Trophäe des Wettbewerbs zugunsten der Armee ihres Heimatlandes versteigert. Das gab die Band nun auf ihrem offiziellen Instagram-Account bekannt.

Auch ikonischer Anglerhut versteigert

Die gläserne Trophäe in Form eines Mikrofons ging für etwa 900.000 Dollar weg. Der Käufer ist Whitebid, eine digitale Handelsplattform für Kryptowährungen mit Sitz in Estland. Für die umgerechnet etwa 840.000 Euro will die ukrainische Band nun unter anderem Drohnen für die Armee kaufen, um damit die Soldaten im Kampf gegen Russland zu unterstützen. Die Drohnen könnten für Erkundungs- und Aufklärungsflüge eingesetzt werden oder auch Munition, Medika­mente und Hilfsgüter ins Kriegsgebiet bringen, teilten die Musiker mit. Über Facebook be­dankten sie sich ausdrücklich beim Team Whitebid, „das jetzt der rechtmäßige Ei­gentümer unserer Trophäe ist“.

Bild: @kalush.official / Instagram

Bei der Versteigerungsaktion der Band wurde auch das ikonische Markenzeichen des Frontmanns Oleh Psjuk versteigert – der pinke Anglerhut. Um eine Chance auf ihn zu haben, sollten Interessierte mindestens fünf Euro spenden. Ein Zufallsgenerator ermittelte dann am Ende der Verlosung, wer den Bucket-Hat erhält. 

Original-Trophäe bleibt bei den ESC-Veranstaltern

Wer sich übrigens fragt, ob es denn überhaupt „erlaubt“ ist, den wertvollen ESC-Pokal zu vesteigern: ja, denn bei der versteigerten Trophäe handelt es sich nicht um die sogenannte Muttertrophäe. Seit 2008 bekommen die siegreichen Künstler beim Eurovision Song Contest eine Kopie der gläsernen Mikrofons überreicht. Die Muttertrophäe bleibt bei den ESC-Veranstaltern, der Europäischen Rundfunkunion. Sie ist bei der EBU (European Broadcasting Union) meistens im Empfangsbereich von deren Hauptsitz in Genf ausgestellt.