In den USA ist die Babynahrung knapp! Die Regale in den Supermärkten, in denen eigentlich Milchpulver und Co stehen sollten, werden immer leerer. Besorgte Eltern schlagen jetzt Alarm, denn sie wissen teilweise nicht mehr, wo sie die Säuglingsnahrung herbekommen sollen.

Laut Experten besteht jetzt die Gefahr, dass man das Pulver streckt oder selbst herstellt.

Hoher Mangel an Babynahrung in den USA

Eine Zahl, die erschreckend ist: Die Ausverkaufsquote der Babynahrung in den USA liegt derzeit bei 43 Prozent. Und wie es aussieht, kommt so schnell erstmal kein Nachschub. Wie US-Medien berichten, gibt es einen landesweiten Mangel an Nahrungspulver für Säuglinge. Doch wie konnte es so weit kommen? Laut Wall Street Journal gibt es dafür zwei Hauptgründe. Zum einen machen es Herausforderungen in der Lieferkette Eltern seit Monaten schwer, Nahrung für ihre Babys zu finden.

Und zum anderen führte ein großer Skandal bei dem Babynahrungshersteller Abbott vergangenen Februar zur Schließung eines wichtigen Produktionsstandortes in Michigan. Denn eine US-Behörde hat Produkte von drei große Marken zurückgerufen (Similac, Alimentum und EleCare). Der Grund: Mögliche bakterielle Infektionen. Mindestens vier Babys, die dieses Nahrungspulver zu sich genommen haben, mussten im Krankenhaus behandelt werden – zwei sind tragischerweise sogar gestorben.

Auf der Suche nach Nahrung

Die Folge des Mangels: Zahlreiche Supermärkte in den USA müssen ihre Milchersatz-Produkte pro Kunde begrenzen. Pro Person dürfen nur maximal drei bis vier Rationen verkauft werden.

Doch viele Eltern sind derzeit verzweifelt auf der Suche nach Säuglingsnahrung und müssen teilweise unzählige Kilometer zu anderen Supermärkten zurücklegen, um noch eine Dose zu ergattern. Wie schlimm der Zustand gerade ist, beweist eine Frau aus Texas. Wie die New York Times schreibt, kann ihr dreijähriges Kind nur eine bestimmte Babynahrung zu sich nehmen, da es unter Allergien leide. Doch nachdem die Vorräte immer knapper werden, fällt die tägliche Ration an Essen immer kleiner für das Kind aus. „Ich bin verzweifelt“, so die Frau.

Experten warnen: „Keine Experimente“

Der Mangel an Babynahrung führt außerdem dazu, dass viele Eltern keinen anderen Ausweg mehr sehen, als das Pulver selbst herzustellen oder es mit Wasser oder Kuhmilch zu strecken. Doch Experten warnen jetzt eindringlich vor solchen Experimenten. Denn das könnte im schlimmsten Fall sogar tödlich enden. Forscher arbeiten jahrelang an Formulierungen für Babynahrung, die Proteine, Fette, Vitamine und Mineralien enthält.

All diese Zutaten kann man nicht einfach so im Supermarkt kaufen und zusammenmischen. Stattdessen raten sie den Familien, bei Kinderärzten anzurufen und nachzufragen, ob es noch Probepackungen gibt, die sie an die Eltern verteilen könnten. Dr. Tanya Altmann, eine Kinderärztin aus den USA erzählt gegenüber CNN: „Es ist beängstigend für diese Mütter und ihre Babys, und es wird langsam zu einem echten Problem!“

Aus dem Weißen Haus heißt es indes, „man tue alles in seiner Macht Stehende, um den Engpass zu bewältigen“. Eltern sollten jetzt auf keinen Fall in Panik ausbrechen, wie es weiter heißt.