Viele verbinden mit einer Beerdigung wohl traurige Momente, eine stille Zeremonie und jede Menge Tränen. Doch bei der Beisetzung der 65-jährigen Britin Sandie Wood sollte alles anders sein. Denn mitten in der Zeremonie stürmen plötzlich Tänzerinnen die Halle.

Sie performen einen Flashmob zu Queens „Another One Bites the Dust“.

Beerdigung wird von Flashmob unterbrochen

Bei Beerdigungen gibt es so einige Traditionen, die man erwartet. Eine Rede, die das Leben der verstorbenen Person aufgreift, vielleicht auch die ein oder andere Rede von geliebten Personen und meist auch traurige Musik. „Die meisten Beerdigungen sind dazu da, Respekt zu zollen“, erzählt auch Karen gegenüber „BBC“. Sie ist eine enge Freundin der 65-jährigen Sandie Wood, die im Herbst 2022 an den Folgen von Zungenkrebs verstarb.

Doch bei ihrer Beisetzung sollten eben diese Traditionen gebrochen werden. Denn während die Trauergemeinde gemeinsam der kürzlich verstorbenen Sandie gedachte, springen plötzlich vier Frauen von den Bänken auf, ziehen sich ihre Mäntel aus und stürmen nach vorne. In kurzen Shorts, schwarzen Tops und Lederjacke machen sie aus der Trauerfeier einen Flashmob – und tanzen eine Choreographie zu dem Queen-Song „Another One Bites the Dust“. Eine ziemliche Überraschung für die Trauergemeinde, die gerade dabei war, Tränen zu trocknen und sich von Sandie zu verabschieden.

„Sie hat die Welt so verlassen, wie sie sie gelebt hat“

Ganz schön makaber, oder? Naja, nicht so ganz. Denn wie sich herausstellt, war der Flashmob kein geschmackloser Protest gegen die 65-Jährige oder gar ein Versuch, viral zu gehen. Es war Sandies ausdrücklicher Wunsch, wie ihre Freundinnen bestätigen.

Denn, dass Beerdigungen immer mit traurigen Erinnerungen, Tränen und schwarzen Anzügen verbunden werden, gefiel der Britin so gar nicht. Stattdessen plante sie mit ihren Freundinnen, dass ihre Beerdigung etwas Besonderes sein sollte. „Sie wollte, dass sich jeder an ihre Beerdigung erinnert, aber nicht aus traurigen Gründen. Sie hat die Welt so verlassen, wie sie sie gelebt hat, und das war, sie selbst zu sein“, schildert auch ihre Freundin Sam der „BBC“.

Flashmob bei Beerdigung war Wunsch der Verstorbenen

Bei der Beerdigung sollte es deshalb einige Überraschungen geben, die an Sandie erinnern, so wie sie war: eine fröhliche, lebenslustige Frau, die das Leben in vollen Zügen genießen wollte. Ihre glitzernden High Heels sollten deshalb Teil der Beerdigung sein, genauso wie ein pinker Sarg, in dem Sandie beigesetzt werden wollte. Der Flashmob war dann das große Finale, ganz nach dem Motto „Going out in style“!

Auch wenn das für die Tanzgruppe Flaming Feathers, die dafür engagiert wurde, zuerst eine ganz schöne Überwindung war. „Ein Flashmob auf einer Beerdigung war ein bisschen beängstigend“, erklärt Claire Phipps, eine der Tänzerinnen. Doch letztlich sollte es sich lohnen. Denn Sandies Freund:innen, ihre Familie und all die Menschen, die sie zeit ihres Lebens begleitet haben, merkten schnell: Das ist genau nach Sandies Geschmack. Aus dem kurzen Schock über einen Flashmob wurde also schnell ein Mitklatschen und ein gemeinsames Feiern einer Frau, die ihre Liebsten wohl mit einem Lächeln zurücklassen wollte.