Trotz Lockdown und Kontaktbeschränkungen wanderte eine 14-köpfige Gruppe Mitte Jänner durchs Donautal im deutschen Baden-Württemberg und feierte gemeinsam auf einer Hütte. Die Corona-Infektionszahlen in der Region stiegen daraufhin stark an.

Denn die teilnehmenden Personen hatten sich gegenseitig angesteckt und später auch andere mit Corona infiziert. Politiker fordern jetzt harte Strafen, die „weh tun müssen“.

Wandergruppe verursacht Corona-Ausbruch

Der Wanderausflug einer 14-köpfigen Gruppe aus zehn verschiedenen Haushalten löste im deutschen Baden-Württemberg einen Corona-Ausbruch aus. Denn die Gruppe hielt sich nicht an Corona-Regeln, feierte gemeinsam auf einer Hütte und steckte sich gegenseitig mit dem Virus an. Später infizierten sie auch andere. Denn positiv getestete Teilnehmer sollen sich nicht an Quarantäne-Bestimmungen gehalten und in der Arbeit weitere Menschen angesteckt haben. Die 7-Tage-Inzidenz stieg in der Gegend daraufhin stark an. So lag sie in Mühlheim an der Donau Ende vergangene Woche bei fast 1000. Alle Neuinfektionen seien auf den Vorfall Mitte Jänner zurückzuführen, heißt es. Nun wird der Ruf nach harten Strafen laut.

Politik fordert „harte Strafen“

Die Wandergruppe war am 16. Jänner im Donautal unterwegs. Laut Jörg Kaltenbach, Bürgermeister der Stadt Mühlbach an der Donau, stammten die Wanderer aus zehn verschiedenen Haushalten. Wie man im Nachhinein erfahren habe, soll sich niemand in der Gruppe an Corona-Regeln gehalten haben, so Kaltenbach gegenüber der BILD-Zeitung. „Das muss hart bestraft werden!“, fordert der Politiker jetzt. Wie Stefan Bär, Landrat des Landkreises Tuttlingen, vergangene Woche in einer Videobotschaft außerdem mitteilte, könne man bereits 25 positive Fälle auf die Wanderung zurückführen. Das sei einer der „massivsten Verstöße gegen die Corona-Verordnung bisher“ und das Verhalten sei „rücksichtslos“ und „grenzt an Selbstherrlichkeit“, so Bär.

Quarantäne-Regeln gebrochen

Nicht nur während der Wanderung, sondern auch danach sollen sich Personen aus der Gruppe nicht an Corona- und Quarantäne-Regeln gehalten haben. Zudem hätten die Teilnehmer bewusst falsche und unvollständige Kontaktangaben für die Nachverfolgung gemacht, heißt es in einer am Montag veröffentlichten Erklärung des Mühlheimer Gemeinderats. Bürgermeister Kaltenbach fordert unterdessen harte Strafen für die Beteiligten. Diese müssen sich im „allerobersten Rahmen“ bewegen, „weh tun“ und eine „abschreckende Wirkung“ haben. Eine „Hexenjagd“ und die Wanderer an den Pranger wolle er aber nicht, wie wer im Interview mit SWR betont. Denn man müsse die Personen schützen und ihnen auch die Möglichkeit für Einsicht und Reue geben.

Die Polizei ermittle laut Landrat Bär bereits und auch die Staatsanwaltschaft sei eingeschaltet.