Dass man Tiere nicht ablecken sollte, ist eigentlich selbstverständlich. Bei der sogenannten Coloradokröte muss das allerdings noch extra betont werden. Denn diese sondert das wohl stärkste bekannte Halluzinogen ab und wird daher gerne mal als LSD-Kröte bezeichnet.

Warum sie jetzt wieder Talk of the Town ist und man sie auf gar keinen Fall ablecken sollten, erklären wir hier.

Coloradokröte: Bitte nicht küssen!

Sie sieht zwar aus, wie der kleine Frosch aus dem Märchen „Der Froschkönig“. Doch kommt man der Coloradokröte zu nahe, verwandelt sie sich nicht etwa in einen hübschen Prinzen, sondern verursacht Symptome, die man so schnell nicht wieder loswird. Das Tier besitzt nämlich unzählige Giftdrüsen am ganzen Körper. Die Substanz, die aus Krötengift (Bufotoxin), Bufotenin und Dimethyltryptamin besteht, hat eine sehr starke psychedelische Wirkung. Da sie durch die Schleimhäute in den Körper gelangen, folgen heftige visuelle und auditive Halluzinationen.

Für die Wissenschaft ist und bleibt es ein Rätsel, wie genau die Kröte den Giftstoff produziert. Fest steht, dass die Coloradokröte die Substanz dann absondert, wenn sie Fressfeinde bekämpfen will. Diese Abwehr mag zwar in der Tierwelt funktionieren, doch Menschen sind auf den Geschmack gekommen, das Wüstenamphibium einfach abzulecken und dadurch einen besonders intensiven LSD-Trip zu erleben. Mittlerweile wird das Sekret des Tieres, das als das stärkste bekannte Halluzinogen der Welt gilt, auch getrocknet und geraucht. Aufgrund der starken Symptome wird das Gift der Coloradokröte übrigens auch als „Mount Everest der Drogen“ bezeichnet.

Darum reden alle über die Kröte

Bereits in den 90ern gab es den Trend, dass sich viele Menschen besagte Krötenart als Haustiere gehalten haben und damit regelmäßige LSD-Trips herbeiführten. Doch warum ist das Tier jetzt, 30 Jahre später, wieder in aller Munde? Zum einen hat wohl ein Artikel der New York Times dazu geführt, dass der Hype rund um Coloradokröten wieder aufflammt. Außerdem ist das Interesse an der Kröte mit den leuchtend grünen Augen gerade im Oktober, einer Zeit, die von Grusel-Fans geliebt wird, offenbar wieder gestiegen.

Auch Boxlegende Mike Tyson dürfte an dem Run auf die LSD-Kröten nicht ganz unbeteiligt sein. In seinem Podcast „Hotboxin‘ With Mike Tyson“ verriet er nämlich, dass er das Sekret des Tieres bereits mehrmals geraucht habe. Der 57-Jährige soll der Droge laut eigener Aussage seinen Lebenswandel zu verdanken haben. Denn nachdem er das Gift zum ersten Mal probiert hatte, soll er seine Kokain- und Alkoholsucht in den Griff bekommen haben.

Warnung vor der Substanz

Auch wenn das Krötengift in erster Linie nicht tödlich ist, warnt man dennoch davor, den Tieren zu nahe zu komme. Denn es kann durchaus passieren, dass die Dosierung zu stark ist und zu einem Herzstillstand führt. Muskelkrämpfe, Angstzustände und schwere Psychosen, die noch dazu lange andauern, können ebenso hervorgerufen werden. Aber nicht nur das! Die Wilderei zugunsten des illegalen Drogenhandels beeinträchtigt den Bestand der ohnehin schon bedrohten Coloradokröte massiv, wie die offizielle Seite des US-Nationalparkservice warnt. In unseren Breitengraden ist die Coloradokröte allerdings nicht zu finden. Ihre Heimat liegt im Südwesten der USA, teilweise auch in Mexiko.