In Florida kam es zu einem schockierenden Fall an einer Schule. Einer 13-Jährigen wurde vorgeworfen, die Schule sowie einige Schüler und Lehrer via Social Media zu bedrohen. Die Polizei nahm das Mädchen daraufhin fest.

Doch wie sich herausstellt, steckten hinter den Drohnachrichten Fake-Profile, die eine Mitschülerin erstellt hatte.

13-Jährige soll Drohungen an Schule geschickt haben

Elf Tage lang musste die 13-jährige Nia zu Unrecht in einer Jugendstrafanstalt verbringen. Der Grund: Die Polizei warf ihr vor, über Instagram-Nachrichten gedroht zu haben, ihre Schule in die Luft zu sprengen und Menschen zu töten. Auch an Einzelpersonen wie Mitschülerinnen und Mitschüler habe Nia gewalttätige Drohungen geschickt.

Im vergangenen November verhaftete die Polizei Nia deshalb. Doch wie sich dann herausstellt, war es gar nicht die 13-Jährige, sondern eine ihrer Mitschülerinnen. Sie erstellte Fake-Profile des Mädchens und teilte die Drohungen bewusst, um Nia zu schaden.

„Ich habe mich in dieser Situation wirklich verloren gefühlt“, erklärt Nia in einem Interview mit ABC News. Denn obwohl sie immer wieder betonte, dass sie nicht die Verfasserin der Nachrichten war, dauerte es fast zwei Wochen, bis die Polizei sie wieder gehen ließ. Viel zu lange, finden Nia und ihre Mutter.

Vorwurf: Fake-Profil zu spät entdeckt

Die Familie reicht deshalb jetzt eine Klage gegen die Schule als auch Instagram und dessen Muttergesellschaft Meta ein. Denn alle Zuständigen hätten den Fall deutlich schneller und gründlicher behandeln müssen, sind sie sich einig. Eine unverzügliche Untersuchung, ob die Konten wirklich zu Nia gehören, wäre notwendig gewesen.

Eine Untersuchung, die in den Augen der Kläger sehr schnell gewesen wäre. „Der einzigartige und einmalige Internet-Fingerabdruck, bekannt als die IP-Adresse, kann von jedem professionellen Ermittler leicht ermittelt werden und gehörte tatsächlich zu einem anderen Gerät als dem, das Nia benutzt hat“, heißt es etwa in der Klage. Auch Instagram hätte dies sofort überprüfen können, es aber vernachlässigt.

Mobbing-Vorfälle in der Vergangenheit

In der Klage betont die Familie, welche Auswirkungen die Verhaftung und die Zeit in der Jugendstrafanstalt auf das Mädchen hatten. Es heißt darin, dass die Erfahrung „die direkte und unmittelbare Ursache für schweres psychisches Leid, Schmerzen und Ängste war, die schwerwiegend und andauernd sind und sich im täglichen Leben dieser jungen Frau manifestiert haben.“

Das Erlebnis war für Nia „traumatisierend“, erklärt ihre Mutter gegenüber ABC News. Vor allem, weil es schon vor ihrer Verhaftung immer wieder zu Mobbingvorfällen in der Schule kam, die das zuständige Lehrpersonal ignorierte. Das Mobbing sei so schlimm gewesen, dass Nias Mutter wenige Tage vor der Verhaftung im November ihre Tochter von der Schule nahm.

Und auch, wenn mittlerweile die tatsächliche Täterin angeklagt wurde und Nia nach einigen Monaten Heimunterricht jetzt wieder an eine richtige Schule gehen möchte, bleibt der emotionale Schaden für sie groß. Die Familie klagt deshalb auf mindestens 30.000 Dollar sowie die Kosten ihrer Anwälte.