Die Wiener Pharmafirma Apeptico testet ihr neues Coronavirus-Medikament jetzt in Italien. Der experimentelle Wirkstoff Solnatide ist im Rahmen eines Compassionate Use-Programms zugelassen worden.

Das gab das Biotech-Unternehmen in einer Aussendung bekannt.

Medikament soll bei Lungenversagen helfen

Solnatide könnte einen Effekt bei Patienten mit akutem Lungenversagen haben. Das Peptid soll die Dichtheit von Membranen im Lungengewebe wiederherstellen und so dem im Rahmen des akuten Krankheitsgeschehens (ARDS) auftretenden Lungenödem entgegenwirken. ARDS kommt nicht nur bei COVID-19-Patienten vor, auch bei Influenza ist es etwa die häufigste Todesursache. Die Sterberate von Patienten mit ARDS sei zwischen 16 und 60 Prozent, schreibt das Biotech-Unternehmen. Apeptico arbeitet deshalb bereits seit Jahren an dem Medikament Solnatide das Lungenversagen abwenden soll.

Seit einem Jahr ist es bereits im Rahmen einer klinischen Zulassungsstudie im Einsatz. Es hat also die vielen Sicherheitshürden, um beim Menschen zum Einsatz zu kommen, bereits hinter sich. Bereits Anfang April erhielt der Wirkstoff in Österreich die Behandlungszulassung. Nun ist das Medikament auch in Italien zugelassen.

Größere Studie zur Wirksamkeit gibt es bisher nicht

Solnatide wurde laut dem Unternehmen bereits in einer klinischen Phase-I-Studie an gesunden Probanden auf Sicherheit und Verträglichkeit überprüft. In einer klinischen Phase-II-Studie hat man außerdem den Wirkstoff unter anderem an mechanisch beatmeten Patienten mit akutem Atemnotsyndrom analysiert. Allerdings liegt eine große Studie zur Wirksamkeit bisher nicht vor. Die weitere Entwicklung des Medikament wird übrigens auch durch österreichische Forschungsgelder für COVID-19 unterstützt.