So spannend das Thema künstliche Intelligenz auch ist, zeigen sich viele Menschen dennoch besorgt darüber, was die Zukunft diesbezüglich bringen wird. Wir haben beim KI-Experten Maximilian Schmidt, CEO von CPI Technologies, nachgefragt, ob die Ängste der Menschen berechtigt sind.

Dabei haben wir einige spannende Dinge erfahren.

1. Nennen wir das Kind beim Namen: Sind durch KI wirklich viele Jobs bedroht?

Meiner Meinung nach sind vor allem Arbeiten durch KI ersetzbar, bei denen immer die gleichen Aufgaben erledigt werden müssen, wie zum Beispiel Sachbearbeitung. Eine Open-AI-Integration bietet noch einmal eine Vielzahl mehr an Möglichkeiten. Ein Mensch wird dann nicht mehr unbedingt benötigt. Andere Jobs wie etwa Content Creation können allerdings noch nicht vollständig der KI überlassen werden – hier agiert die Technologie eher als eine Hilfestellung, damit beispielsweise schneller recherchiert werden kann. Jedoch ist es nicht unmöglich, dass Maschinen auch irgendwann einmal dazu fähig sein werden, menschliche Emotionen zu adaptieren. Doch bis es so weit ist, wird es wahrscheinlich noch eine Weile dauern.

2. Braucht man nicht trotzdem jemanden, der kontrolliert, ob alles richtig läuft?

Ja, auf jeden Fall. Viele Prozesse müssen weiterhin überprüft werden, denn auch eine KI kann Fehler machen. Beachtet werden sollte aber auch, dass KI nicht nur Jobs gefährdet, sondern gleichzeitig neue Jobs schaffen kann: So gibt es beispielsweise den neuen Beruf des Prompt Engineering: Der Prompt Engineer beschreibt etwa die Aufgaben, die eine KI ausführen soll. Dieser Job wird übrigens sehr gut bezahlt. Auch die Softwareentwicklung ist dadurch gefragter denn je, da neue Geschäftsmodelle aufkommen, die aber auch jemand programmieren muss

3. Um auch die positive Seite zu sehen: Welche Vorteile bringt KI für uns?

Die Technologie kann für viele Bereiche ein großer Vorteil sein, indem sie langwierige Aufgaben übernimmt. Wenn man sich auf die neu aufgekommenen Sprachmodelle wie GPT bezieht, können beispielsweise Recherchearbeiten viel schneller erledigt werden. Im Prinzip erhält man dadurch einen raschen Zugriff auf das gesamte Wissen, das im Internet zu finden ist. Auch für Kinder, die niemanden zu Hause haben, der in der Lage ist, ihnen bestimmte Dinge zu erklären, bieten diese Modelle einen großen Vorteil – Fragen, für die man normalerweise mehrere Quellen durchschauen muss, was viel Zeit benötigt, bis man die Antwort erhält, können mit ChatGPT und Co in Sekundenschnelle beantwortet werden.

4. Und was sind – abgesehen von bedrohten Arbeitsplätzen – die Nachteile von künstlicher Intelligenz?

Aufgrund ungleicher Datenmengen kann es zu Diskriminierung kommen. Davon abgesehen ist der fehlende Datenschutz bei KI-Systemen ein weiterer Nachteil. KI birgt auch Gefahren wie die Verbreitung von Fake News – die Tools werden immer besser, was bedeutet, dass von KI generierte und veränderte Bilder und Videos schon bald gar nicht mehr zu erkennen sein werden; ein prominentes Beispiel dafür ist das Bild mit dem Papst in weißer Designerjacke. Auch ChatGPT ist in der Lage, zur Verbreitung von Fake News beizutragen. In Zukunft kann sich also niemand mehr sicher sein, was wahr ist und was nicht. Ein festes Regelwerk ist deshalb unbedingt notwendig, damit die genannten Aspekte Ethik und Datenschutz sowie Transparenz und Haftung gewährleistet werden können.

5. Kann KI auch eine Chance sein, sich weiterzuentwickeln?

Der Wandel lässt sich nicht aufhalten. Wenn man sich für diesen Bereich interessiert und eine Weiterentwicklung anstrebt, ist die neue und großflächige Anwendung von KI definitiv eine große Chance. Spannend ist es natürlich auch für Unternehmer, die nun überlegen, wie sie ihrer Konkurrenz einen Schritt voraus sein können, wenn sie KI in ihr Unternehmen implementieren.