Im Pongau in Salzburg hat man nun erstmals den Abschuss eines Wolfes genehmigt. Denn der Wolf hatte vor etwa einem Jahr insgesamt 24 Schafe innerhalb weniger Wochen gerissen.

Heftige Kritik hagelt es unterdessen von der Naturschutzorganisation WWF. Diese will den Bescheid nun bekämpfen.

„Problemwolf“ offiziell zum Abschuss freigegeben

Nach einem umfangreichen Ermittlungsverfahren entschied die Bezirkshauptmannschaft St. Johann nun, dass ein „Problemwolf“ offiziell abgeschossen werden darf. Weil der Wolf vor rund einem Jahr innerhalb weniger Wochen gleich mehrere Schafe getötet hatte, stellte die Agrargemeinschaft Tofernalm in Großarl einen Antrag zum Töten des Tieres. Dieser Antrag wurde nun genehmigt. Denn durch das Töten würde der Erhaltungszustand des Wolfes in der Region nicht verschlechtert, so die Begründung. Den geschädigten Bauern dauerten die Fristen allerdings zu lange. Unterdessen will der WWF den Bescheid nun bekämpfen.

WFF kritisiert Abschuss-Bescheid

Der Abschuss widerspreche dem europarechtlichen Schutz der Wölfe, so der WWF in einer OTS-Aussendung.  „Die Entscheidung der Behörde widerspricht in mehreren Punkten dem strengen europaweiten Schutz der Wölfe. Daher werden wir den Abschussbescheid beim Landesverwaltungsgericht beeinspruchen. Diese Wildwest-Politik darf in Österreich keine Zukunft haben“, sagt WWF-Wolfsexperte Christian Pichler. Die Naturschutzorganisation kritisiert den Bescheid vor allem auch deswegen, weil der Vorfall bereits fast ein Jahr zurückliegt. Denn der Wolf sei mittlerweile mit hoher Wahrscheinlichkeit längst weitergezogen. „Das zeigt die Absurdität und Widersprüchlichkeit des Vorgehens. Anstatt der Almwirtschaft langfristig zu helfen, dominiert Herdenschutz-Verweigerung. Das ist der völlig falsche Weg“, so Pichler.