Anlässlich des World Mental Health Day am 10. Oktober fordert der Berufsverband Österreichischer PsychologInnen verstärkte Aufmerksamkeit für psychische Gesundheit.

Es sei wichtig, gegen die Stigmatisierung psychischer Erkrankungen vorzugehen und die Wichtigkeit psychischer Gesundheit in den Vordergrund zu stellen.

World Mental Health Day: Verstärkte Aufmerksamkeit für psychische Gesundheit

Der Berufsverband Österreichischer PsychologInnen (BÖP) macht am internationalen Tag für psychische Gesundheit am 10. Oktober 2023 einmal mehr auf die Notwendigkeit, die Bedeutung psychischer Gesundheit in unserer Gesellschaft zu erkennen, aufmerksam. Zudem ruft der Verband dazu auf, weiter gegen die Stigmatisierung psychischer Erkrankungen vorzugehen. Denn psychische Belastungen beeinflussen nicht mehr nur unsere mentale Gesundheit, sondern gelten zudem auch als unterschätzte Risikofaktoren für chronische Erkrankungen.

Mittlerweile ist bekannt, dass es keine Gesundheit ohne psychische Gesundheit gibt. Denn Körper und Psyche sind eng miteinander verknüpft und beeinflussen sich gegenseitig. Psychische Belastungen, Stress, Krisen oder traumatische Erfahrungen können körperliche Beschwerden, wie chronische Schmerzen und Herzbeschwerden ebenso auslösen, wie Darmerkrankungen Depressionen auslösen oder verstärken können. Psychische Gesundheit ist daher gleichermaßen ernst zu nehmen und zu behandeln wie die körperliche. Es sollte genauso selbstverständlich sein, bei Zwangsgedanken oder anhaltender Traurigkeit professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen wie bei körperlichen Beschwerden, so der BÖP in einer Aussendung.

Aktuelle Krisen hinterlassen Spuren in der Psyche von Kindern und Jugendlichen

Besonders im Fokus sollten laut BÖP dabei Kinder und Jugendliche stehen. Laut jüngsten Erhebungen leidet nämlich bereits mehr als die Hälfte von ihnen unter depressiven Stimmungen. Um langfristige Folgen zu vermeiden, sei es demnach von höchster Bedeutung, Warnzeichen richtig zu erkennen und rechtzeitig professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen.

Um dieses Ziel zu verfolgen und österreichweite, niederschwellige psychosoziale Versorgung ohne lange Wartezeiten anbieten zu können, wurde das Projekt „Gesund aus der Krise“ ins Leben gerufen. Das Projekt wird vom BÖP in enger Kooperation mit dem Österreichischen Bundesverband für Psychotherapie (ÖBVP) umgesetzte und vom Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK) gefördert. „Gesund aus der Krise“ bietet Kindern und Jugendlichen bis 21 Jahren, die psychisch belastet sind, 15 kostenfreie klinisch-psychologische, gesundheitspsychologische oder psychotherapeutische Beratungs- und Behandlungseinheiten im Einzel- oder Gruppensetting.

„In einer Zeit, in der die psychische Gesundheit vieler junger Menschen herausgefordert wird, ist es von entscheidender Bedeutung, die Barrieren zur Unterstützung abzubauen. ‚Gesund aus der Krise‘ ist eine wichtige Initiative, die genau das tut, indem sie rasche, kostenlose und qualitativ hochwertige Hilfe für psychisch belastete junge Menschen in Österreich anbietet“, betonte BÖP-Präsidentin Beate Wimmer-Puchinger.