Frankreich will wilde Tiere in Wanderzirkussen schrittweise verbieten. Das Zirkusleben sei nicht mit dem Wohlergehen der Tiere vereinbar.

„Die ist der Beginn einer neuen Ära“, erklärte die französische Umweltministerin Barbara Pompili.

Kein „Manege frei“ für wilde Tiere in Frankreich

Ein Löwe, der durch einen Feuerring springt oder ein Elefant, der auf einem Ball balanciert: Wildtiere sind oftmals fixer Bestandteil von Zirkusprogrammen. Schon lange wird das von Tierschützern kritisiert. Frankreich hat nun Maßnahmen vorgestellt, um dem ein Ende zu setzen. Die Umweltministerin Barbara Pompili stellte diese im Rahmen einer Pressekonferenz Ende September vor. Bald soll es in Frankreich kein „Manege frei“ für Tiere mehr geben. Die Politik wolle den Zirkussen aber dabei helfen, ein Programm ohne wilde Tiere zu entwickeln, so die Ministerin. „Es ist an der Zeit, dass sich unsere Faszination für diese Wesen in Szenarien niederschlägt, in denen man ihre Gefangenschaft über ihr Wohlergehen stellt.“ Pompili nannte kein konkretes Datum für die Umsetzung des Verbots. Es werde aber schrittweise eingeführt. Der Prozess solle mehrere Jahre dauern.

Zudem kündigte sie auch an, dass Delfinarien, in denen Delfine und andere Wale in Gefangenschaft leben, künftig verboten würden. So sollen keine Delfinarien mehr gebaut werden. In den vorhandenen Delfinarien dürfe man keine neuen Meeresbewohner mehr einführen. Pompili gab zudem auch das Ende der Nerzzucht für Pelze bekannt.

Neue Regeln gelten nicht für Zoos

Die neuen Regeln gelten übrigens nicht für Zoos oder andere Shows. Tierschützer sind dennoch erfreut über die Entscheidung. Zirkusbesitzer sind hingegen enttäuscht. William Kerwich, der Vorsitzende der Gewerkschaft der Zirkustierausbilder, sagt: „Wer wird das Fleisch für die Löwen und Tiger und das Futter für die Elefanten bezahlen?“ Er geht davon aus, dass die Zirkusbetreiber die Tiere im Stich lassen werden. Kerwich weiter: „Die Ministerin wird dafür verantwortlich sein.“