„Er hat ein Lied gesungen, in dem er den Propheten Mohammed beleidigt“, so lautet die Anschuldigung gegen einen 22-jährigen nigerianischen Sänger. Der Mann wurde zum Tode verurteilt.

Berichten zufolge hatte der Künstler das Lied auf WhatsApp verbreitet. Was genau er darin sang, ist aber unklar.

Sänger wegen Blasphemie zum Tode verurteilt

In Nigeria hat man einen Sänger wegen vermeintlicher Blasphemie zum Tode verurteilt. „Er hat ein Lied gesungen, in dem er den Propheten Mohammed beleidigt“, sagte Ismailia Na Abba Afakallah, der Exekutivsekretär der Zensurbehörde im Bundesstaat Kano, am 10. August. Ein Gericht hatte den Künstler für schuldig befunden und die Todesstrafe verhängt. Laut Berichten verbreitete der 22-Jährige den Song auf WhatsApp. Wie genau der Text lautet, ist allerdings nicht bekannt. Der Mann kann gegen das Urteil Berufung einlegen.

Der Bundesstaat Kano liegt im Norden Nigerias. Er ist einer der Bundesstaaten, in dem Scharia-Gesetze gelten. Die Scharia ist ein aus dem Koran und anderen islamischen Quellen abgeleitetes Regelwerk, in dem Allah als oberster Gesetzgeber gilt. Beschrieben werden darin erwünschte, erlaubte oder verbotene Verhaltensweisen. Verbotene, also als sündhaft bezeichnete Verhaltensweisen werden gemäß der Scharia bestraft.  Seitdem man die ersten derartigen Gesetze 1999 in Nigeria eingeführt hat, wurden zahlreiche Menschen zum Tode verurteilt. Tatsächlich hingerichtet hat man allerdings nur einen. In dem westafrikanischen Land sind Schätzungen zufolge mehr als die Hälfte der Bürger Muslime und etwa 45 Prozent Christen.