Pickel, Mitesser oder gereizte Stellen auf unserer Haut können die unterschiedlichsten Ursachen und Gründe haben. Unsere Haut reagiert nicht nur auf Umwelteinflüsse wie Schmutz und Bakterien, sondern ist oft auch von unserer Psyche abhängig. Vor allem Stress kann Auslöser für Pickel und Unreinheiten sein.

Doch keine Panik, mit der richtigen Reinigung und Pflege kannst du Hautprobleme schnell in den Griff bekommen. Wir haben mit dem Dermatologen Markus Dawid gesprochen und nachgefragt, welche Tipps der Profi gegen unreine Haut hat, und wie man Falten am besten vorbeugen kann.

Hautprobleme: Was tun?

  • Was mache ich gegen Pickel und Mitesser?

Der erste Schritt ist immer die Reinigung. Das heißt zweimal täglich reinigen, morgens und abends. Viele vergessen das am Morgen, dabei haben wir in der Nacht mehr Talgproduktion. Und wir dürfen eines nicht vergessen: wir verlieren 50 Prozent der Wirkung von jedem Pflegeprodukt, wenn wir vorher nicht Talg, Schmutz und Make-up entfernen. Es geht weiter mit der richtigen Inhaltsstoff-Wahl. Hier ist es wichtig, eine exfolierende Substanz, also Produkte mit einem leichten Peeling-Effekt, auszuwählen, wie zum Beispiel Salicylsäure. Das regt die Zellerneuerung an, sorgt dafür, dass Verstopfungen im Bereich der Poren gelöst werden, Talg abfließen kann und sich keine Unterlagerungen bilden. Wenn es diese Unterlagerungen dann nicht mehr gibt, haben wir auch den Vorteil, dass keine entzündeten Pickel und Mitesser mehr entstehen können. Bei extrem unreiner Haut kann auch Fruchtsäure helfen. Bakterien mögen dieses saure Milieu nicht. Dadurch kann man übertriebene Bakterienlast, die eventuell bei einem Aknepatienten vorhanden ist, reduzieren. Außerdem kann eine Reinigungsbürste dabei helfen, die Poren noch gründlicher zu reinigen. Denn Poren sind wie ein Trichter aufgebaut, die mithilfe einer Bürste besser ausgereinigt werden können, als nur mit den Händen. Gleichzeitig wird durch die Massage die Durchblutung gefördert und die Haut besser auf Pflegeprodukte vorbereitet.

  • Was kann ich tun, damit große Pickel schneller abheilen?

Regel Nummer 1: nicht drücken, nicht drücken, nicht drücken! Wenn du den Pickel ausdrückst, wird er nicht an der Hautoberfläche einreißen, sondern tiefer unten. Der Inhalt des Pickels kommt unter die Haut und dort entsteht ein Drückmal. Das ist fast wie eine Narbe, die du dann zwei bis drei Monate siehst. Besser ist es also, zwei bis drei Tage einen Pickel Pickel sein zu lassen, bevor du dann so lange eine Narbe hast. Man kann auch „on the spot“ Produkte verwenden. Diese enthalten zum Beispiel Salicylsäure und andere Stoffe, die den Pickel austrocknen und die Entzündung reduzieren. Zusätzlich kannst du mit getönten Cremen oder Make-up arbeiten, um den Pickel abzudecken, bis er abgeheilt ist. Aber wie gesagt: Hände weg! Ein Pickel darf und soll im Grunde nicht gedrückt werden – wenn dann, nur hoch professionell.

  • Was hilft bei extrem trockener Haut?

Die richtige Reinigung ist bei trockener Haut sehr wichtig. Am besten eine milde Pflege, zum Beispiel Reinigungsmilch, verwenden. Bei trockener Haut sollte man auf Granulatpeelings und Scrubs verzichten. Diese können die Hautbarriere irritieren. Bei der Hautpflege ist es wichtig darauf zu achten, dass man Produkte wählt, die den Barrierehaushalt der Haut gleich nach der Reinigung stabilisieren. Verzichte auf irritierenden Inhaltsstoffe wie Fruchtsäure. Neues Wissen über unsere Haut hat uns in den letzten Jahren außerdem gezeigt, dass das Leben auf unserer Haut eine wichtige Rolle spielt. Bei trockener Haut setzen sich die Bakterien und Keime anders zusammen, als bei normaler Haut. Es gibt mittlerweile viele Produkte, die Präbiotika enthalten. Das ist mehr oder weniger ein Düngemittel für die Haut, das dafür sorgt, dass sich eine wirklich qualitativ hochwertige Bakterienkeimflora auf unserer Haut besiedelt. Das wirkt wie eine Art Schutzpolster, wodurch sich trockene empfindliche Haut viel besser gegen Reize aus der Umwelt und damit auch gegen Feuchtigkeitsverlust wehren kann.

  • Was hilft bei fettiger Haut?

Fettige haut darf nicht ausgetrocknet werden. Viele tendieren dazu, scharf zu reinigen oder am besten gar nichts aufzutragen. Wenn ich zu viel reinige und entfette, aber den Feuchtigkeitshaushalt der Haut nicht beachte und stabilisiere, dann wird die Talgdrüse das übernehmen und wird noch mehr Talg produzieren. Ölige Haut darf durchaus intensiver gereinigt werden, um den Talg zu entfernen. Das kann man zum Beispiel mit einem Granulatpeeling oder Fruchtsäure machen. Dennoch ist es aber auch wichtig, Feuchtigkeitspflege zu verwenden. Bei fettiger Haut sollte diese Pflege eher ölarm und ölfrei sein, damit die Balance zwischen Feuchtigkeitshaushalt und Fetthaushalt gut gehalten werden kann.

  • Wie kann ich Falten rechtzeitig vorbeugen?

Ich sag immer, wir haben zwei Feinde auf diesem Planeten: Schwerkraft und die Sonne. Wir unterliegen fast zu 80 Prozent dem Photoaging, also der UV-Strahlung. Das heißt: Sonnenschutz,  Sonnenschutz, Sonnenschutz! Egal wann du damit beginnst, ob mit 20, 30 oder 70: jeder Tag, der ein geschützter Tag ist, ist ein Tag, an dem du etwas gegen Hautalterung machst. Wir brauchen also eine Tagespflege mit eingebautem Lichtschutzfaktor und das 365 Tage im Jahr, denn da wo Licht ist, ist auch UV-Strahlung. Das dürfen wir nie vergessen. Der nächste Schritt: kümmere dich um deine Haut. Die richtige Reinigung und gute Feuchtigkeitsversorgung sind extrem wichtig. Wir können natürlich die Regeneration auf ein jugendliches Niveau ankurbeln bzw. halten. Hier helfen Inhaltsstoffe wie Fruchtsäure, sowie Alpha- und Beta Hydroxysäuren, die in vielen Pflegeprodukten enthalten sind. Oder auch Produkte wie Aminosäuren und Peptide, die sozusagen Energieversorgung in unsere Haut beschleunigen. Durch die richtige Kombination aus Hautschutz, die richtige Feuchtigkeitsbalance finden und die Regeneration auf einem jugendlichen Niveau halten, kann man perfektes, einfaches Anti-Aging täglich zu Hause machen.