Um Kinder vor pornografischen Inhalten zu schützen, will die britische Regierung ab sofort alle Pornoseiten dazu verpflichten, das Alter der Nutzer zu überprüfen. Unter 18-Jährige sollen so keinen Zugriff mehr haben.

Das besagt ein neuer Gesetzesentwurf.

Pornoseiten: Kein Zugriff für unter 18-Jährige

Ein britisches Gesetz soll jetzt die Nutzung von Pornoseiten weiter einschränken. Denn wie die britische Regierung bekannt gibt, planen sie eine flächendeckende und verpflichtende Altersbestätigung auf Pornoseiten. Konkret bedeutet das, dass alle Menschen, die eine betroffene Webseite besuchen wollen, zuerst bestätigen müssen, dass sie 18 Jahre oder älter sind.

Wie genau diese Überprüfung stattfindet, ist noch unklar. Möglich sei jedoch die Überprüfung mithilfe einer Kreditkarte oder durch das Hochladen des Reisepasses.

„Es ist zu leicht für Kinder, online Zugang zu Pornografie zu bekommen. Eltern verdienen es, davon ausgehen zu können, dass ihre Kinder davor geschützt sind, Dinge zu sehen, die kein Kind sehen sollte“, erklärt Digitalstaatssekretär Chris Philp die Entscheidung.

Regierung plant starke Kontrolle und Geldstrafen

Die Regierung plant, die Umsetzung auch stark zu kontrollieren – und jene Seiten, die sich nicht daran halten, zu bestrafen. So gibt die Regierung bekannt, dass ein Verstoß etwa zur Folge haben kann, dass den Seitenbetreibern eine Geldstrafe von bis zu zehn Prozent ihres weltweiten Umsatzes droht. Auch eine Sperrung der Seite oder strafrechtliche Konsequenzen können die Folge sein.

Welche Auswirkungen Pornografie auf Kinder und Jugendliche haben kann, wird medial und politisch immer wieder diskutiert. Zahlreiche Jugendschutzorganisationen fordern schon seit Langem eine derartige Regelung. Denn Experten sind sich einig, dass der Konsum in jungen Jahren das Verständnis von Sexualität und Geschlechtsverkehr stark beeinflussen und verzerren kann.

Negative Erfahrungen durch zu frühen Besuch von Pornoseiten

Welches Ausmaß das annehmen kann, hat zuletzt auch ein ganz bekanntes Gesicht preisgegeben. Denn in einem Interview erklärte Superstar Billie Eilish, welche Auswirkungen der Konsum in jungen Jahren auf sie hatte. Ab ihrem elften Lebensjahr sah sie regelmäßig Pornos, gestand sie gegenüber Howard Stern – mit extremen Konsequenzen.

„Ich glaube, das hat mein Gehirn wirklich zerstört und ich fühle mich unglaublich schlecht, weil ich so vielen Pornos ausgesetzt war“, erklärt sie. Denn viele der Inhalte waren gewalttätig und sorgten bei Billie für Albträume und ein verzerrtes Bild von Sexualität. „Die ersten paar Male, als ich Sex hatte, habe ich nicht nein gesagt zu Dingen, die nicht gut waren. Ich dachte, dass ich mich zu solchen Dingen hingezogen fühlen sollte“, gesteht sie.