Mögliche Verursacher des verheerenden Affenhausbrand meldeten sich bei der Polizei Krefeld. Bei dem Feuer im Affenhaus starben mehr als 30 Tiere. Tierschutzbund fordert nun Verbotszonen für Feuerwerke.

Nach dem Feuer im Zoo Krefeld mit über 30 toten Affen haben sich mögliche Verursacher bei der Polizei gemeldet. „Die Polizei hat die Personen vernommen und wird ihre Angaben überprüfen“, teilten die Ermittler mit.

Himmelslaternen als Auslöser für Affenhausbrand

Die Polizei geht davon aus, dass Himmelslaternen das Feuer in der Silvesternacht ausgelöst haben. Diese schwebenden Leuchtkörper sind in ganz Deutschland verboten.

Mehrere Himmelslaternen, teils mit handschriftlichen Zetteln daran, waren in Krefeld sichergestellt worden. Zeugen hätten zudem ausgesagt, dass sie in der Silvesternacht solche Laternen am Himmel im Umfeld des Zoos gesehen hätten.

Es gebe einen engen zeitlichen Zusammenhang zwischen der Sichtung der Laternen und der Meldung von Feuer am Dach des Affenhauses. Sollte sich die Vermutung erhärten, sei von fahrlässiger Brandstiftung auszugehen.

Himmelslaternen brennen sehr lange

Himmels- oder Wunschlaternen bestehen aus dünnem Seidenpapier und einer Kerze oder einem Behälter mit Brennpaste in der Mitte. Werden sie entzündet, können sie weit durch die Luft schweben.

Anwohner haben um 0.38 Uhr über den Brand informiert. Die Einsatzkräfte seien wenige Minuten später vor Ort gewesen, doch bei ihrem Eintreffen habe das Affenhaus bereits voll in Brand gestanden. Ein Übergreifen auf angrenzende Zooteile wurde verhindert.

Affenhausbrand: Älteste Zuchtgorilla Europas verbrannt

Das Feuer hat das Affentropenhaus des Krefelder Zoos komplett zerstört. Mehr als 30 Tiere sind in den Flammen gestorben, darunter acht Menschenaffen. Demnach kamen fünf Borneo-Orang-Utans, ein westafrikanischer Schimpanse und zwei Flachlandgorillas ums Leben – auch Krallenaffen und Nagetiere der Gattung Aguti sowie freifliegende Vögel und Epauletten-Flughunde starben. Unter den toten Tieren ist auch der älteste Zuchtgorilla Europas, der 48 Jahre alte Massa.

Zwei Schimpansen haben den Feuermoloch jedoch überlebt. Dabei handele es sich um das ältere Weibchen Bally und das junge Männchen Limbo. Beide hätten lediglich leichte Brandverletzungen erlitten und seien in einem bislang ungenutzten Gehege im Gorillagarten untergebracht worden, der an das Affenhaus angrenzt.

Tierschutzbund fordert Feuerwerksverbotszonen

Der Deutsche Tierschutzbund fordert nun eine Feuerwerksverbotszonen im Umkreis von Zoos. Auch in der Nähe von Tierheimen und landwirtschaftlichen Betrieben müsse das Entzünden von Feuerwerk verboten werden.

Eine Mehrheit der Deutschen hatte sich vor Silvester für ein Böllerverbot ausgesprochen. In einer von den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland veröffentlichten Umfrage sprachen sich 57 Prozent der vom Meinungsforschungsinstitut YouGov befragten Bundesbürger dafür aus, Böller zum Jahreswechsel zu verbieten.