Vor zehn Jahren starb Amy Winehouse an den Folgen einer Alkoholvergiftung. Ihr bester Freund und Mitbewohner Tyler James hat nun ein Buch über ihr gemeinsames Leben veröffentlicht.

Amy Winehouse starb 2011. Sie selbst sagte über sich, sie hätte mehr als 600.000 Euro für Drogen ausgegeben.

„Mein Leben mit Amy Winehouse“

Amy und Tyler lernten sich in der Londoner Musikschule kennen. Er war 13, Amy gerade mal 12. „Es war der Tag, an dem ich meiner Seelenverwandten begegnete. Wir waren zwei abgefuckte Teenager, beide depressiv, ängstlich, verunsichert„, erzählt der ehemalige Musiker der Bild am Sonntag. Damals begann ihre freundschaftliche Reise, die am 23. Juli 2011 mit dem tragischen Tod von Amy endete. Die Sängerin wurde mit 4,16 Promille Alkohol im Blut aufgefunden. All die Jahre hat Tyler geschwiegen. Aber kurz vor dem 10. Todestag seiner „Seelenverwandten“ teilt er nun seine Erinnerungen und seine Sicht auf Amy in dem Buch „Meine Amy: Ein Abschied in Worten“.

Tyler sah sich als Amys lebenslange Stütze. Die beiden Freunde waren unzertrennlich und teilten auch verschiedene Wohnungen und Häuser in London. Das Tragische: in jener Nacht, in der Amy starb, war James nicht an ihrer Seite. In seinem Buch enthüllt Tyler, dass er das Haus nach einem Streit zwei Tage vor ihrem Tod verlassen hatte. Er hatte gehofft, das Amy das so sehr schockieren würde, dass sie ihren Alkoholkonsum dadurch eindämmen würde. „Mir gingen die Ideen aus“, sagt der heute 39-Jährige über seine Bemühungen, seine Freundin weg von ihrer Alkoholsucht und der Bulimie zu bringen. Sein Abgang nach dem Streit schien zunächst tatsächlich Wirkung zu zeigen. Am nächsten Tag hinterließ die Musikerin eine Nachricht auf seinem Handy „Alles in Ordnung, Liebling? T, komm bitte nach Hause.“

Amy hätte es fast geschafft

Tragischerweise fand er bei seiner Rückkehr einen Krankenwagen vor dem Haus. Seine „Welt“ war tot, gerade mal mit 27 Jahren. „Amy war meine Welt“, so James gegenüber der Times. „Ich hatte nie wieder diese Verbindung zu jemandem und werde sie nie wieder haben. Ich habe sie geliebt. Ich war auf einer Mission. Ich hatte eine Aufgabe, ich hatte einen Job (sie gesundzumachen) und das war alles, was ich tun wollte.“ Mit seinem Buch will er den Leuten nun die wahre Amy zeigen. Wie hart sie gearbeitet hat, um von den Drogen wegzukommen. Und das sie es „fast geschafft“ hätte. „Ich möchte, dass die Leute aufhören, sie als diese dem Untergang geweihte Person zu sehen.“

Laut James war Winehouse vor ihrem Tod drei Jahre lang frei von Heroin und Crack. Sie soll auch damit begonnen haben, sich gesünder zu ernähren. Und dennoch holten sie ihre Dämonen immer wieder ein. Ein Problem, mit dem alle zu kämpfen hatten, die ihr nahestanden. Die Szenen vor dem Haus unmittelbar nach Winehouses Tod beschreibt James „wie eine Filmpremiere“. Ein Spiegelbild ihres Ruhms mit dem die „Back to Black“ Sängerin Zeit ihres Lebens nicht klarkam. „Das, was Amy abgefuckt hat, war berühmt zu sein“, so Tyler gegenüber der Times.