Die Forscher auf der Internationalen Raumstation (ISS) haben eine besondere Entdeckung gemacht. Die Wissenschaftler fanden vier Bakterienstämme, von denen ihnen drei unbekannt waren und sich an verschiedenen Plätzen in der ISS tummelten. 

Handelt es sich etwa um außerirdisches Leben?

Neue Baktierenart auf der Internationalen Raumstation entdeckt

Der Fund könnte jedenfalls für die Wissenschaft künftig von großem Nutzen sein: Die Bakterien könnten nämlich bei der Zucht von Leben auf dem Mars helfen. Wer sich nun aber schon Hoffnungen macht, dass es sich bei den neuen Bakterienstämmen um die erste Entdeckung von Aliens handelt, wird wohl enttäuscht werden. Denn alle entdeckten Stämme gehören zu einer Familie von Bakterien, die im Boden und im Süßwasser vorkommen. Dass man solche Bakterien auf der ISS gefunden hat, hängt vermutlich damit zusammen, dass die Astronauten auf der Raumstation seit Jahren Pflanzen wie beispielsweise Salat anbauen. Die Bakterien sind an der Stickstofffixierung des Pflanzenwachstums beteiligt und können auch dabei helfen, Pflanzen vor Krankheiten zu schützen.

Forscher aus den USA und Indien, die mit der NASA zusammenarbeiten, hatten auf der Internationalen Raumstation insgesamt vier Bakterienstämme entdeckt. Drei davon waren der Wissenschaft bisher völlig unbekannt.

ISS-Bakterien könnten Landwirtschaft auf dem Mars helfen

Die Wissenschaftler Dr. Kasthuri Venkateswaran und Dr. Nitin Kumar Singh vom JPL der NASA erklärten, dass die Bakterien beim Anbau von Nutzpflanzen im Weltraum behilflich sein könnten. „Um Pflanzen an extremen Orten zu züchten, wo die Ressourcen minimal sind, müssen wir neuartige Mikroben isolieren, die das Pflanzenwachstum unter stressigen Bedingungen fördern.“

Die Bakterien könnten dann bei einer künftigen Mars-Besiedlung hilfreich sein. Besonders der Bakterienstamm Methylobacterium ajmalii dürfte dank seiner Robustheit in Zukunft als Basis für die Agrarwirtschaft in Mars-Kolonien dienen.