Bambusbecher geben Schadstoffe in den Kaffee ab. Davor warnt jetzt Stiftung Warentest.

Insgesamt wurden zwölf Becher untersucht. Nur einer davon soll halbwegs halten, was er verspricht, so das Ergebnis. Der Großteil der Mehrwegbecher enthält immer noch Kunststoff, zu viele Schadstoffe oder ist falsch deklariert.

Bambusbecher enthalten zu viele Schadstoffe

Die scheinbar gute Alternative zu Einwegbechern hält offenbar doch nicht, was sie verspricht. Das zeigt eine aktuelle Untersuchung von Stiftung Warentest. Dabei wurden insgesamt zwölf Bambusbecher getestet. Viele von ihnen seien falsch gekennzeichnet, so das Ergebnis. Käufern würde der Eindruck vermittelt, sie würden ein reines Naturprodukt kaufen. Doch Bambus alleine ergibt keinen Becher, sondern die Behälter werden aus fein zermahlenen Bambusfasern hergestellt. Um das Pulver in Form zu bringen, braucht man Klebstoff aus Kunststoff, klärt Stiftung Warentest auf.

Stiftung Warentest warnt vor Bambusbechern

„Lassen Sie die Finger von Bambusbechern. Aus mehr als der Hälfte der getesteten Bechern gehen sehr hohe Mengen Melamin ins Getränk über“, warnt Stiftung Warentest. Der in den Bechern verwendete Kunststoff ist sogenanntes Melaminharz, das sich aus Melamin und Formaldehyd zusammensetzt. Das ist eigentlich nicht gefährlich. Auch Kindergeschirr besteht oft aus dem Stoff. Solange der Kunststoff ordentlich verarbeitet ist und bei Temperaturen unter 70 Grad Celsius verwendet wird, gehen keine Schadstoffe in Lebensmittel über. Anders ist das allerdings bei Kaffee. Der Test ergab, dass große Mengen Melamin und Formaldehyd im Getränk landeten. Bei vier der zwölf getesteten Becher passierte das sogar bereits nach der dritten Befüllung mit Heißgetränken. Auch nach mehrmaliger Nutzung verflüchtigten sich die Schadstoffe nicht.

Bambusbecher sind potenziell gesundheitsgefährdend

Melamin steht im Verdacht, Blasen- und Nierenerkrankungen zu verursachen. Formaldehyd kann Atemwege und die Augen reizen und beim Einatmen sogar Krebs im Nasen-Rachen-Raum verursachen. Die Stiftung Warentest warnt deshalb vor dem vermeintlichen Naturprodukt. Manche der gestesteten Becher hätte man sogar gar nicht verkaufen dürfen.