Mit dem Jahreswechsel ist Großbritannien nun endgültig aus der EU ausgeschieden. Die Übergangsphase ist zu Ende und der sogenannte Brexit ist vollzogen. Was viele nicht wissen: Beim Online-Shopping können jetzt zusätzliche Kosten entstehen!

Net-A-Porter, Matchesfashion oder River Island sind jedem Fashion-Fan ein Begriff. Das viele unserer liebsten Onlineshops allerdings ihren Hauptsitz in Großbritannien haben, ist vielen nicht bekannt. Das hat zufolge, dass seit dem 01.01.2021 beim Online-Shopping von britischen Unternehmen nun zusätzliche Gebühren anfallen. Damit uns in Zukunft keine unerwarteten Kosten um die Ohren flattern, sollte man diese drei Punkte beachten:

1. Zollgebühren

Bei Bestellungen aus Großbritannien werden seit diesem Jahr Einfuhrzölle und indirekte Steuern verrechnet. Ab einem Warenwert von 150 Euro sind Zollgebühren zu entrichten. Die tatsächliche Höhe errechnet sich von dem Gesamtwert der Ware. Wichtig: Bei Nichtabholung senden die zuständigen Zollämter die Ware nach 14 Tagen wieder an den Absender retour.

2. Lieferung

Mit dem Brexit fallen jetzt auch intensivere und genauere Kontrollen an der britischen Grenze an, was wiederum zu Lieferverzögerungen für Internetbestellungen führt. Übrigens gilt das für alle Versandanbieter! Egal welcher Paketdienst, die Bestellung geht über den Zoll.

3. Konsumentenrecht

Ist die Website eines britischen Labels in deutscher Sprache sowie in Euro-Währung verfügbar, so gilt laut österreichischem Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz das EU-Konsumentenschutzrecht. Was uns als österreichischer Konsument zugutekommt.

Sobald der Online-Shop allerdings nur auf Englisch und in Pfund angeführt ist, sollte man die AGB’s noch sorgfältiger prüfen. Sind die britischen Schutzvorschriften angeführt, dann gilt das britische Recht und kann bei etwaigen Streitigkeiten ein Nachteil sein.

Wie gehe ich nun vor?

Bevor man euphorisch die Bestellung bestätigt, muss man das Kleingedruckte jetzt noch genauer prüfen als zuvor. Auf den Websites ganz unten angeführt, findet man allgemeine nützliche Informationen. Die meisten britischen Unternehmen haben bereits unter dem Menüpunkt „Häufig gestellte Fragen“ die Änderungen für EU-Bestellungen und –Rücksendungen angeführt. Anderenfalls hilft ein Blick in die AGB’s oder man kontaktiert vor Kaufabschluss den Kundenservice.

Welche Shops sind betroffen?

Durch die aktuell andauernde Pandemie und mit den damit verbunden verzögerten Retouren sowie Umtäuschen vor bzw nach dem Brexit, wird es wohl noch länger dauern bis alle Online-Shops aus Großbritannien den neuen Abwicklungsprozess angeführt haben. Bei diesen weiß man schon mehr:

Net-A-Porter: Der endgültige Gesamtbetrag von zusätzlichen Steuern und Gebühren wird beim Bezahlvorgang angezeigt. Es fallen keine Kosten an, wenn der Einkauf umgetauscht wird.

Matchesfashion: Hier werden keine Extrakosten verrechnet! Der Onlinehändler garantiert den gleichen Service bevor dem Brexit.

Vestiaire Collective: Beim Check-out werden die zusätzlichen Kosten angeführt. Kein Direkt-Shopping aus Großbritannien mehr möglich, alle Artikel werden jetzt zur Authentifizierung über das Versandzentrum in Frankreich gesendet.

River Island: Auch das beliebte britische High-Street-Label verspricht beim Kauf keine weiteren Unkosten. Lediglich bei einer Retoure sind die Kosten nun selbst zu tragen.

Reiss: Trotz Brexit, gelten die gewohnten AGB’s. Sie weisen darauf hin, dass es nun vermehrt zu Lieferverzögerungen kommen kann.

Etwaige Änderungen sind vorbehalten!

Ab jetzt heißt’s genauer hinschauen, AGB’s prüfen und lieber dreimal Gegenchecken bevor man auf „Bezahlen“ beim Online-Shopping klickt!