Nach einem jahrelangen Rechtsstreit mit der britischen Zeitung „Mail on Sunday“ feiert Meghan Markle heute einen kleinen Sieg. Denn die Zeitung entschuldigt sich auf der Titelseite bei ihr.

Der Grund für den Streit war die Veröffentlichung eines privaten Briefs, den Meghan an ihren Vater geschrieben hatte.

Zeitung druckte privaten Brief von Meghan Markle

Bereits Anfang Dezember entschied der British High Court, dass die „Mail on Sunday“ sowohl in die Privatsphäre der Dutchess of Sussex eingriff, sowie ihr Urheberrecht verletzt hatte. Der Grund: Die Zeitung veröffentlichte im Februar 2019 einen handgeschriebenen Brief, den Meghan Markle an ihren Vater adressiert hatte.

Auf der Titelseite der Zeitung stand gestern deshalb ein Hinweis, dass Markle den Rechtsstreit gewonnen hatte. Auf der dritten Seite wurde die Entscheidung des Gerichtes wiederholt. Auch auf der Webseite der Boulevardzeitung ist ein Vermerk, in dem steht: „Nach einer Anhörung am 19. und 20. Januar 2021 und einer weiteren Anhörung am 5. Mai 2021 hat das Gericht der Herzogin von Sussex in ihrer Klage wegen Verletzung des Urheberrechts Recht gegeben. Das Gericht stellte fest, dass Associated Newspapers ihr Urheberrecht durch die Veröffentlichung von Auszügen ihres handgeschriebenen Briefes an ihren Vater in The Mail on Sunday und in Mail Online verletzt hat.“

Zusätzlich zu dieser öffentlichen Entschuldigung soll Markle auch eine Entschädigung in Höhe von 1.7 Millionen Dollar erhalten. Medienberichten zufolge seien das etwa 90 Prozent der Anwaltskosten, die Markle durch diesen Rechtsstreit bezahlen musste.

Meghan Markle äußert sich zu Urteil

Bereits nach Bekanntwerden des Urteils nahm Meghan Markle Stellung zu dem Schuldspruch und schrieb in einem Statement: „Dies ist ein Sieg nicht nur für mich, sondern für jeden, der jemals Angst hatte, für das Richtige einzutreten.“

Zwar betont sie in der Erklärung auch, dass ihr Fall ein Präzedenzfall ist, es sei ihr jedoch wichtig, „dass wir jetzt gemeinsam mutig genug sind, um eine Boulevardindustrie umzugestalten, die Menschen dazu bringt, grausam zu sein, und die von den Lügen und dem Schmerz profitiert, die sie verursacht.“

Denn wie Markle immer wieder in Interviews betonte, hatten Boulevardmedien einen großen Anteil an dem negativen Image und zahlreichen Gerüchten, dem sie jahrelang ausgesetzt war. Auch ihr Ehemann Prinz Harry äußerte sich in einer Talkshow mit James Cordon zu der teils toxischen Medienwelt in Großbritannien. Er nannte sie ein „schwieriges Umfeld“ und erklärte: „Wir alle wissen, wie die britische Presse sein kann, und das hat meine psychische Gesundheit zerstört.“

„Schon morgen könnte es Sie treffen.“

Vermutlich betont Markle in ihrem Statement auch deshalb, dass der Rechtsstreit für sie ein „wichtiger Maßstab für Recht und Unrecht“ war. „In den fast drei Jahren, die seit Beginn vergangen sind, habe ich Täuschung, Einschüchterung und kalkulierte Angriffe geduldig ertragen“, schreibt sie. So wie es aussieht, hat sich dieser jahrelange Streit jetzt gelohnt.

Doch für Markle war das nur ein erster Schritt, wie sie betont. „Die Gerichte haben den Angeklagten zur Rechenschaft gezogen, und ich hoffe, dass wir alle damit beginnen, dasselbe zu tun“, heißt es in dem Statement. „Denn so weit entfernt das Thema auch von Ihrem persönlichen Leben zu sein scheint, es ist es nicht. Schon morgen könnte es Sie treffen. Diese schädlichen Praktiken kommen nicht nur einmal in einem blauen Mond vor – sie sind ein täglicher Fehler, der uns entzweit, und wir alle haben etwas Besseres verdient.“