Auch Monate nach der Oscar-Verleihung bleibt die Ohrfeige, die Comedian Chris Rock von Will Smith bekam, wohl einer der denkwürdigsten Hollywood-Momente des Jahres. Bei einem Auftritt verteidigt sich Chris Rock jetzt – und erhebt Vorwürfe gegen den Oscar-Preisträger.

Denn mit der Ohrfeige habe Will Smith sein wahres Gesicht gezeigt.

Will Smith ohrfeigt Chris Rock im Live-TV

Mit dieser Reaktion hatte wohl wirklich niemand gerechnet. Doch als Comedian Chris Rock bei der diesjährigen Oscar-Verleihung einen Witz über die Glatze von Jada Pinkett Smith macht und sie mit GI Jane vergleicht, reißt bei Will Smith urplötzlich der Geduldsfaden.

Er springt auf die Bühne, ohrfeigt Chris Rock und betont: „Nimm den Namen meiner Frau aus deinem verdammten Mund.“ Es ist ein Moment, der den meisten wohl noch sehr gut in Erinnerung ist. Denn er verändert nicht nur die glamouröse Oscarnacht, sondern auch die Karrieren von Will und Chris. Denn Will Smith tritt aus der Oscar-Academy aus und darf die kommenden zehn Jahre an keiner Verleihung mehr teilnehmen. Zwei Filmprojekte werden außerdem gestoppt und er entschuldigt sich schließlich öffentlich für seine Aktion.

Chris Rock hingegen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vage zu der Aktion. In einigen seiner Comedy-Shows schneidet er das Thema zwar an, erklärt aber immer wieder, dass er den Vorfall noch verarbeite. Nur eines betont der Comedian bereits im Juli: „Wer sagt, dass Worte weh tun, hat noch nie einen Schlag ins Gesicht bekommen.“

Chris Rock verteidigt Oscar-Witz

Eine Einstellung, die er jetzt auch bei einem Auftritt mit dem Comedian Dave Chappelle einnimmt. Denn auf der Bühne fragt ihn Chappelle, ob die Ohrfeige denn wirklich wehgetan habe. Chris Antwort: „Verdammt richtig… der Motherf***er hat mich wegen eines blödsinnigen Witzes geschlagen, dem nettesten Witz, den ich je erzählt habe.“ Klingt also eher nicht so, als würde sich Chris für den Witz über Jada schämen. Dass dieser vor dem Hintergrund, dass Jada an Alopezie leidet, besonders verletzend war, erwähnt er in der Liveshow nicht.

Laut „Variety“ geht seine Rede bei dem Auftritt nämlich in eine ganz andere Richtung. Denn Chris ist sich sicher: Die Ohrfeige zeigte eine echte Seite von Will Smith. „Eine Menge Leute vergessen, wer Will Smith ist. Dann, zehn Minuten bevor er den größten Preis bekommen sollte… tat er so, als wäre er wieder in Philadelphia“, soll der Comedian auf der Bühne gesagt haben. „Will hat 30 Jahre lang den perfekten Menschen gespielt, dann hat er seine Maske heruntergerissen und uns gezeigt, dass er genauso hässlich ist wie der Rest von uns.“

„Ich hoffe, er setzt seine Maske nicht wieder auf und lässt sein wahres Gesicht atmen.“

Doch so unangenehm, schmerzhaft und vielleicht auch peinlich die Situation für Chris Rock war, rückblickend scheint er auch ein wenig Sympathie für Will Smith zu haben. Denn er betont: „Was auch immer die Konsequenzen sind… ich hoffe, er setzt seine Maske nicht wieder auf und lässt sein wahres Gesicht atmen. Ich sehe mich selbst in beiden Männern.“

Ob die beiden Schauspieler mittlerweile auch persönlich gesprochen haben, verrät Chris allerdings nicht. Es sieht auf jeden Fall so aus, als wäre das Thema Oscar-Ohrfeige noch lange nicht zu Ende erzählt.