Der Sommer ist da! Und mit ihm das ewige Thema Dellen auf unserer Haut. Fast 90 Prozent aller Frauen bekommen es im Laufe ihres Lebens mit Cellulite zu tun. Und obwohl die Dinger eigentlich harmlos sind und heutzutage keine Frau mehr in Unbehagen bringen sollten, verursachen sie dennoch bei vielen von uns Stress. Diesen wollen wir euch möglichst ersparen und haben eine Expertin gefragt was hilft und was wir gleich mal kübeln können. 

Gute News: Teure Cremes und Öle braucht ihr nicht zu shoppen.

Cellulite ist eigentlich harmlos

Ganz gleich, ob dick, dünn, kurvig oder athletisch: Fast 90 Prozent der Frauen bekommen es im Laufe ihres Lebens mit Cellulite zu tun. Also kein Grund sich wegen der kleinen Dellen unwohl im Körper zu fühlen und sich den Sommer versauen zu lassen. Schließlich hat es seine Gründe warum das weibliche Bindegewebe sehr dehnbar und daher nur locker vernetzt ist. Denn Cellulite ist eigentlich ein cleverer Schachzug der Natur damit wir uns zum Schutz vor Hungersnöten einzelne Fettkammern anlegen oder bei Schwangerschaften ausdehnen können. Grund genug für immer mehr Frauen ihre Orangenhaut zu zelebrieren. Leider sind diese Frauen noch immer die Ausnahme. Und vielen macht die ungleichmäßige Verteilung ihrer Fettkammern aka Cellulite trotz aller Body-Positivity zu schaffen. Wir haben eine Expertin gefragt wie die Dinger eigentlich entstehen und wie wir diese easy ohne viel Kohle auszugeben wieder loswerden.

8 wichtige Erkenntnisse rund ums Bindegewebe 

1. Orangenhaut: Was ist das überhaupt? 

Unsere Expertin Dr. Daniela Rieder, Fachärztin für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktions-Chirurgie nennt die Dellen „schlecht durchblutetes, entzündliches Gewebe“. Dieses entsteht durch schlechte äußere Faktoren die unsere Fasern schädigen, hart werden lassen und die Fettzellen umschließen. „Dadurch das eben diese Fettzellen dann so unförmig umschlossen werden entsteht diese Orangenhaut“. Die gute Nachricht: „Alles, was unseren Körper in Form von Entzündungsreaktionen schädigt, können wir verhindern“, so Dr. Rieder. 

2. Diese äußeren Faktoren lösen Entzündungsreaktionen aus 

Jetzt heißt es stark bleiben Mädels. Denn „diese Entzündungen entstehen laut unserer Expertin durch äußere Einflüsse wie Alkohol, rauchen, Sonne, schlechte Ernährung und kein Sport“. Super, das heißt für einen Dellenfreien Body können wir unsere Sommerpläne schon mal canceln. Vielleicht finden wir die kleine Kraterlandschaft ja doch nicht so übel.

 3. Cremen bringt’s nicht

Können wir nicht einfach cremen? Fragen wir unsere Expertin. „Fehlanzeige“ meint Dr. Rieder. „All das Cremen und Öle bringen nichts“. Genauer gesagt die Inhaltsstoffe alleine bringen nichts in der Anwendung. Das einzige, was Sinn macht, rät die Ärztin ist, „dass man sich mit so einem Öl massiert, um damit auch die Lipozirkulation anzuregen“. Denn ist die Orangenhaut erst mal da „kommt zusätzlich noch eine schlechte Durchblutung hinzu“. Deshalb empfiehlt Rieder hier ordentlich Hand anzulegen, ganz besonders bei den Stellen wo es richtig wehtut. 

4. Besser massieren bis es wehtut

Das heißt betroffene Stellen wie die Reiterhosen ordentlich durchkneten, meint Dr. Rieder. „Durch dieses verhärtete entzündlich geschädigte Bindegewebe werden auch die Nerven-Enden komprimiert. Deswegen tut das immer extrem weh in den Bereichen wo man Cellulite hat. Ich rate eigentlich immer all meinen Patientinnen sich so eine Cellulitebürste zu kaufen und einfach unter der Dusche zu bürsten. Und da merkt man dann schon wie schnell das Gewebe in dem Bereich wo man Entzündungen hat durchblutet wird und eben auch wehtut“. Wenn man das relativ regelmäßig macht, verspricht Rieder, merkt man das es immer weniger wehtut, weil man durch diese Massage und dieses reiben die Durchblutung anregt. Das Gewebe wird dadurch wieder weicher und man kann diese verpackten Fettzellen lösen.

5. Den Blutzuckerspiegel niedrig halten 

Ein weiterer Faktor wie wir unsere Kraterlandschaft im Zaum halten können ist die Ernährung. Hier gilt es laut unserer Expertin vor allem den Blutzuckerspiegel gering zu halten. „Denn nur wenn dieser niedrig ist, kann Fettgewebe abgebaut werden.“ Also auf kleine Nasch-Imbisse zwischendurch verzichten und Zucker sowie Kohlehydrate lieber durch gesunde Fette wie Nüsse, Avocado, Käse, Eier und Fisch ersetzen. 

6. Mit Kälteduschen das braune Fettgewebe anregen

Die Warumduscher unter uns müssen jetzt nochmal ganz stark sein. Kältebäder sollen nämlich auch eine starke Waffe im Kampf gegen Cellulite sein, weil damit das braune Fettgewebe angeregt wird.  „Die unschönen Dellen bestehen aus gelben Fettzellen, dem schlechten Fettgewebe. Und wenn dieses Fettgewebe dann zusätzlich noch von entzündlich veränderten Fasern verpackt wird, entsteht diese Orangenhaut“, so unsere Expertin. Es gibt aber auch gutes, aktives Fett und das ist das braune Fettgewebe. Die kalte Dusche „regt unseren Metabolismus an der für die Fettverteilung zuständig ist. Und dadurch das der Metabolismus angeregt wird, wird Wärme erzeugt und das bringt wiederum einen höheren Energieumsatz“ so Rieder. Klingt nach starken Argumenten, um unseren Popo regelmäßig der Kälte auszusetzen

7. Kollagenspiegel auffüllen 

Da Cellulite auch geschädigtes Kollagen und Bindegewebe ist, rät Dr. Rieder sollte man natürlich auch die Kollagensynthese anregen. Denn je mehr Kollagen gebildet wird, desto straffer und glatter ist unsere Haut. Bei Frauen sinkt der Kollagenspiegel also die Kollagensynthese ab dem 25 Lebensjahr. Dem können wir mit der Einnahme von „bioaktivem Kollagen“ entgegenwirken. „Das Kollagen zerfällt im Körper und das Zerfallsprodukt im Blut signalisiert diesem, dass er Kollagen aufbauen soll. Das gibt es in Form von Trinkampullen oder als Pulver, dass man sich täglich in den Kaffee oder in Wasser geben sollte“ so die Ärztin. Ein weiterer Booster, nämlich Vitamin C ist diesen „bioaktiven Kollagenprodukten“ meist beigemischt. „Vitamin C ist auch ein starkes Antioxidans, das fängt diese ganzen schlechten Stoffe ab die eben auch zu Entzündungsreaktionen führen“ meint Rieder.

8. Beim Sport richtig anstrengen 

Beim Sporteln geht es „viel eher um die Anstrengung, um die Fettverbrennung und das die Blutzirkulation angeregt wird. Alles, was die Durchblutung fördert, zum Beispiel Kraftsport ist sehr gut. Jene Sportarten wo man sich wirklich anstrengt“ so die Expertin. Also Ladies je mehr dabei die Fettverbrennung gepusht wird, umso besser. Also beim Joggen zwischendurch mal ordentliche Sprints einlegen. Für ganz Faule empfehlen wir kurze HIT (High Intensive Training) Trainingseinheiten von mindestens 12 Minuten. Und wie steht es um den Rat, dass Erschütterung wie Laufen schlecht für Cellulite ist? „Also alles, was Bewegung ist, ist gut“ entwarnt Dr. Rieder.