Gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder Dylan war Cole Sprouse eines DER Aushängeschilder des Disney-Channels. Rückblickend betont er jetzt aber, dass dieser frühe Ruhm so einige Schattenseiten für ihn hatte.

Hollywood will er aber trotzdem nicht ganz den Rücken kehren.

Cole Sprouse: Ruhm ist ein „Trauma“

Könnt ihr euch noch an „Zack & Cody“ erinnern? Die Disney-Channel-Show über Zwillingsbrüder, die in einem Hotel aufwachsen machte die Teenager Dylan und Cole Sprouse über Nacht zu Megastars und zum Objekt vieler Teenie-Schwärmereien.

Als die zwei die Show beendet haben, zogen sie sich jedoch eine Zeit lang aus der Öffentlichkeit zurück, studierten und versuchten sich an kreativen Projekten. Doch so ganz konnte keiner der beiden Zwillinge Hollywood hinter sich lassen. Denn während Dylan in der Teenie-Romanze „After Truth“ mitspielte, steht Cole mit seiner Rolle als Jughead in der Erfolgsserie „Riverdale“ seit 2017 wieder im Fokus eines riesigen Teenie-Hypes.

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Doch der große Erfolg in jungen Jahren war für Cole nicht nur ein Sprungbrett zum internationalen Ruhm, sondern auch eine schwierige Erfahrung. Das gesteht er jetzt in einem Interview mit der „New York Times“. Denn der Erfolg seiner Show war für ihn bis zu einem gewissen Grad auch traumatisch; eine Erfahrung, die seiner Meinung nach viele Ex-Disney-Stars teilen.

„Jede einzelne Person, die dieses Trauma durchmacht, hat eine einzigartige Erfahrung. Wenn wir darüber reden, dass Kinderstars durchdrehen, reden wir eigentlich nie darüber, dass Ruhm ein Trauma ist“, erklärt Cole. Auch gegenüber „GQ“ betont er, wie schwierig das Leben als Disney-Star hinter den Kulissen sein konnte. Denn Dylan und Cole wollten eigentlich nie berühmt werden. „Es gibt zwei Arten von Kindern, die in die Schauspielerei einsteigen“, erklärt er. „Es gibt Kinder, die es sich aussuchen, und Kinder wie mein Bruder und ich, die Essen auf den Tisch für eine alleinerziehende Mutter bringen mussten.“

Druck für weibliche Disney-Stars deutlich stärker

Doch besonders schlimm sei der Druck der jungen Stars vor allem für die Frauen gewesen. Denn während Dylan und Cole schon einiges abbekamen, war die Sexualisierung für die Frauen wie Miley Cyrus, Selena Gomez und Demi Lovato deutlich schlimmer, gesteht Cole der „New York Times“. „Mein Bruder und ich bekamen oft zu hören: ‚Oh, ihr habt es überstanden! Oh, ihr seid unversehrt!‘ Nein. Die jungen Frauen auf dem Sender, auf dem wir waren [Disney Channel], wurden schon so viel früher so stark sexualisiert als mein Bruder und ich, dass wir unsere Erfahrungen auf keinen Fall vergleichen können“, erklärt der Schauspieler.

„Deshalb wehre ich mich vehement gegen Leute, die sich über einige der jungen Frauen lustig machen, die auf dem Kanal waren, als ich jünger war, weil ich das Gefühl habe, dass sie die Menschlichkeit dieser Erfahrung und das, was es braucht, um sich davon zu erholen, nicht angemessen verstehen.“

Riverdale: Cole Sprouse ist bereit, „einen Schlussstrich zu ziehen“

Während seiner Zeit in der Show „Riverdale“ habe er jetzt wieder ähnliche Erfahrungen gemacht und wieder bemerkt und die gleichen „psychologischen Auswirkungen des Ruhms auf eine Gruppe junger Erwachsener“ erkannt. Dieses Mal war der Cast jedoch deutlich älter als die Teenager im Disney Channel und konnten es leichter verdrängen und verbergen. Doch ganz ohne Schwierigkeiten und Kontroversen geht auch seine Zeit bei „Riverdale“ nicht vorüber.

Immer wieder steht die Show nämlich unter massiver Kritik; viele machen sich online über die teils absurden Handlungsstränge der Show lustig und sind sich sicher, dass auch der Cast von diesen mehr als überfordert ist. Als „Riverdale“ schließlich für eine siebte Staffel verlängert wurde, wurden die Sozialen Medien mit Memes überschwemmt. Memes, die auch Cole immer wieder amüsieren; auch wenn der dennoch stark hinter der Show steht. „Man kann leicht vergessen, dass die Leute die Serie lieben. Und ich glaube, dass sie in 10 Jahren viel mehr geschätzt werden wird als jetzt“, gesteht er.

Doch gegenüber „GQ“ betont er auch, dass er „eigentlich keine kreative Kontrolle“ in der Show habe. „Wir tauchen auf, erhalten die Drehbücher oft am Tag des Drehs und werden gebeten, zu drehen.“ Jetzt, nach so vielen Jahren seien er und die meisten seiner Kolleginnen und Kollegen bereit „einen Schlussstrich zu ziehen“.