Wie nun bekannt wurde, gab es den ersten Coronavirus-Fall in Ischgl in Tirol bereits am 5. Februar. Das erklärte Franz Allerberger von der AGES am 2. April.

Das bedeutet, dass das Virus nicht, wie bisher in den Medien verbreitet, von einem Barkeeper des Aprés-Ski-Lokals „Kitzloch“, ausging.

Erster Coronavirus-Fall im Februar

Franz Allerberer ist Leiter des Bereichs Humanmedizin der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES). Er dementiert, dass der Barkeeper, dem von den Medien unterstellt wurde, dutzende Menschen in einem Lokal angesteckt zu haben, der Ursprung des Virus in Österreich war. Der Mann habe fälschlicherweise die Rolle des angeblichen Weiterverbreiters „umgehängt bekommen“, sagte Allerberger. Denn schon mehrere Wochen vor ihm sei etwa eine Kellnerin mit dem Coronavirus infiziert worden. Am 5. Februar hatte man zudem eine Schweizer Touristin positiv auf SARS-CoV-2 getestet.

Den 36-jährigen Barkeeper hatte man am 7. März positiv auf das Coronavirus getestet. Daraufhin schickte man seine Mitarbeiter in Isolation. Das Lokal wurde zudem vorübergehend gesperrt. Am Tag danach kam heraus, dass 15 Isländer, die bereits am 5. März in ihrem Land positiv getestet wurden, im Kitzloch gewesen waren. Island erklärte Ischgl daraufhin zum Risikogebiet.

Anschober will Fehler aufklären

In Sachen Ischgl betonte Gesundheitsminister Rudolf Anschober außerdem, mögliche Fehler aufklären zu wollen. Er glaube zwar nicht, dass die späten Maßnahmen zur Verbreitung des Virus aufgrund von Drucks von „Wirtschaftslobbys“ erfolgt seien. „Aber wir sollten das später sauber und seriös aufklären“, sagte Anschober.